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Beteuern ist gut, beweisen ist besser

Grüner Außerirdischer
Wer hat nicht mal gerne einen Außerirdischer zu Besuch?

Es gibt weltweit unzählige Berichte über sogenannte übernatürliche Erscheinungen. Begegnungen mit Engeln und der Gottesmutter Maria etwa oder Kontakte mit Außerirdischen, gar Entführungen durch extraterrestrische Wesen sind ein großes Thema.

Es soll hier jetzt gar nicht darum gehen, diese Berichte konkret zu bewerten, sondern das zu benennen, was man überhaupt als Belege anerkennen kann.

Anlass für diesen Bericht war ein Auftritt des Christen Heinrich, der eine Art Stammgast beim YouTube-Kanal Atheismus-TV ist.

In der Sendung vom 11.07.2024 bezieht sich Heinrich auf einen Facebook-Artikel von Daria, die zum Atheismus-TV-Stammteam gehört. Heinrich sagte:

Du hast, Daria, [in dem Artikel, der Verfasser] gesagt, es gäbe auch nicht den klitzekleinsten Beweis von Übernatürlichem – Evidenz von Übernatürlichem. […] Da habe ich natürlich kritisiert, dass du dann implizierst, dass nur wissenschaftliche Beweise etwas gelten. Nur die dürfen sozusagen für die Wahrheitsfindung rangenommen werden. Nur was wissenschaftlich erwiesen und methodisch wiederholbar ist, gilt dann als wahr, als bewiesen usw. usw. Kennen wir ja alles. Stichwort Szientistischer Naturalismus. […] Mein Punkt […] ist, dass ich das einfach nicht gelten lasse. […] Nach meiner Auffassung ist die unmittelbare persönliche Erfahrung mindestens so evident wie eine wissenschaftlich-methodische Beweisführung.

Quelle: Atheismus-TV RELOADED (Episode vom 11.07.2024)

Dies könnte man so interpretieren, dass wegen entsprechender Augenzeugenberichte solche Erscheinungen real sein müssen. Zumindest wenn davon ausgegangen wird, dass der Zeuge nicht psychotisch ist, nicht geträumt, halluziniert oder sich das eingebildet hat und dass er aus seiner Sicht die Wahrheit sagt. Es bleiben unter den vielen Berichten immer noch eine Unmenge an Berichten, die solche offensichtlichen Mängel nicht aufweisen. Ein Teil der Berichte nennt sogar mehrere Zeugen eines Ereignisses, was die Berichte noch mal ein Stück glaubhafter macht. Die Schlussfolgerung wäre unter anderem, es gäbe tatsächlich Engel, die Gottesmutter existiert und nimmt Kontakt mit Menschen auf, und Außerirdische seien auf der Erde oder hätten sie besucht.

Ich halte die Anerkennung von Augenzeugenberichten selbst bei Anwendung höchster Standards aber für in keinster Weise für ausreichend.

Der Mensch selbst ist ein extrem unzuverlässiger Beobachter, er unterliegt gewaltigen Sinnestäuschungen, auch verändern sich Erinnerungen bereits nach kurzer Zeit. Auch wenn es mehrere Zeugen gibt, die sich nicht abgesprochen haben, stellt sich das Problem mit den Sinnestäuschungen, auch Massenhypnose kommt infrage; einer sieht etwas, und aufgrund der Aussage sehen es die anderen ebenso.

Vor Gericht stehen Zeugenaussagen bei der Beweisführung sehr weit unten. Sie können andere Belege im besten Fall untermauern. Kein Richter wird aber ein Urteil nur anhand von Zeugenaussagen fällen.

Bewährt hingegen haben sich die wissenschaftlichen Methoden. Mit ihnen lassen sich Thesen im Labor experimentell überprüfen, auch in anderen Laboren – weltweit, immer wieder. Mit jedem neuen Experiment bewegt man sich in der Bestätigung eines Phänomens oder in der Authenzität eines Beweisstücks einen Schritt näher an die Realität, entscheidend bei der Wahrheitsfindung.

Ein Beispiel, das die Problematik aufzeigt

Ich will anhand eines Beispiels skizzieren, dass physische Belege um ein Vielfaches bedeutender sind als reine Zeugenaussagen.

Hans B. berichtet davon, dass ein großes grünes Wesen mit langen Fingern in seinem Wohnzimmer aufgetaucht sei. In einer Hand hätte es eine graue, ständig blinkende Apparatur gehalten. Das Wesen hätte vor ihm getanzt und in einer unidentifizierbaren Sprache gesprochen. Nach einer Viertelstunde sei es verschwunden. Die Apparatur – das Artefakt – hätte es zurückgelassen.

Hans B. wendet sich mit seiner Geschichte an die Presse, die zunächst das Artefakt in einem Labor untersuchen lässt. Dabei stellt sich raus, dass das Artefakt aus unbekannten Materialien besteht und Bauteile enthält, die offenbar elektronischer Art sind, auch Mikrochips. Ein Blick mit dem Elektronenmikroskop ergibt, dass diese Bauteile fremdartig sind. Die dreidimensional strukturierten Mikrochips weisen Tausende Schichten auf und sind um ein Vielfaches komplexer aufgebaut als das, was bislang – nach vorliegendem Kenntnisstand – auf der Erde produziert worden ist. Weitere Labore kommen zum gleichen Ergebnis. Das Artefakt wird immer weiter und weiter untersucht und finden weitere Anomalien. Am Ende ist man sich zumindest annähernd sicher: Dieses Artefakt ist nicht von dieser Welt!

Nehmen wir an, Hans hätte sich mit seiner Geschichte an die Presse gewendet, ohne das Artefakt gehabt zu haben. Er wäre besten Fall verspottet worden. Aber mit dem Artefakt wirkt seine Geschichte auf einmal durchaus glaubhaft. Es scheint eine mögliche Erklärung zu sein, wie er an dieses Artefakt gelangt ist.

Es zeigt sich, wie wichtig physische Belege sind. Das können Gegenstände sein, auch Fotos, Videos oder Tonaufnahmen. Diese lassen sich zwar nicht erst seit dem Aufkommen von KI fälschen, aber es gibt hervorragende Möglichkeiten, Fälschungen auf die Spur zu kommen.

Wie unzuverlässig der Mensch als Zeuge ist, zeigt dieses Video, bei dem der Betrachter die Anzahl der Basketball-Pässe zählen soll.

Betrachter sind meist derart mit dem Zählen beschäftigt, dass sie übersehen, dass ein Gorilla durchs Bild läuft. So leicht ist also das Gehirn zu überlisten. Das Phänomen ist als Unaufmerksamkeitsblindheit bekannt geworden.

Bei Engeln verweisen viele Engels-Gläubige darauf, Engel seien immateriell und könnten daher nicht Physisches hinterlassen. Die Wissenschaft hat aber keine Hinweise darauf, dass Geistliches ohne materiellen Träger existieren kann. Auch muss es ja eine Schnittstelle zur physischen Welt geben, träten Engel auf. Aber Engel könnten ja neben profanen Botschaften auch geheime Botschaften, mit denen die Menschheit richtig viel anfangen kann – wie wäre es mit Hinweisen, wie man die kalte Fusion erreichen kann und damit das Energieproblem der Welt löst? – übermitteln. Das könnte man dann durchaus auch als Beleg anerkennen. Über solche Belege ist aber nichts bekannt. Solange also Belege in diesen Kategorien fehlen, sind allenfalls die Gelben Engel real.

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Denkmal Kirche/Kapelle Mythologie Religiöse Erscheinungen

Der Fußabdruck des Teufels in der Münchner Frauenkirche

Teufelstritt
Teufelstritt (18.07.2022) © Thomas Irlbeck

Papst Franziskus spricht derzeit auffällig oft von ihm – vom Teufel. So oft, dass schon böse Gerüchte die Runde machen, dass sich Papst Franziskus bald einem Exorzismus unterziehen müsse.

Gibt es den Teufel aber wirklich? Offenbar ja, denn er hat immerhin in der Münchner Frauenkirche (geweiht 1492; auch als Liebfrauendom bekannt) einen Fußabdruck hinterlassen, den sogenannten Teufelstritt, der auch „Schwarzer Tritt“ genannt wird.

Die Schuhgröße des Teufels lässt sich also ermitteln. 43 beträgt sie. Der Teufel hat folglich auch menschliche Züge, wen wundert es? An der Ferse ist ein auffälliger Sporn zu sehen. Aber irgendwo muss sich der Teufelsfuß ja von einem normalen menschlichen Fuß unterscheiden.

Münchner Frauenkirche
Münchner Frauenkirche (18.07.2022) © Thomas Irlbeck

Sage #1: Der Neid des Teufels

Zur Entstehung des Teufelstritts gibt es mehrere Sagen. Eine handelt davon, dass der Teufel als Gegenspieler von Gott – wenig überraschend – keine Gotteshäuser mag. Logisch, denn die heißen ja nicht Teufelshäuser. Daher wollte der Teufel die Münchner Frauenkirche gleich nach dem Bau – und noch vor der Weihe – zerstören. Der Teufel betrat die Kirche durch den Haupteingang. Als er sah, dass die Kirche keine Fenster hatte, fing er laut zu lachen an und stampfte auf den Boden. Er hinterließ den bekannten Fußabdruck. Was der Teufel aber nicht wusste, er war so ungünstig gestanden, dass sämtliche Fenster von Säulen verdeckt waren. Nach der Weihe der Kirche bemerkte der Teufel seinen Fauxpas und sah von außen, dass die Kirche sehr wohl Fenster hatte. Wütend verwandelte sich der Teufel in einen heftigen Wind (nun ist seine Schuhgröße obsolet) und versuchte die Kirche zum Einstürzen zu bringen. Das gelang ihm nicht. Doch bis heute soll es seltsame Winde um die Kirche herum geben, die ein Widerhall des teuflischen Windes sein sollen. Aber die Kirche steht bis heute.

Teufelstritt
Teufelstritt (18.07.2022) © Thomas Irlbeck
Teufelstritt
Teufelstritt (18.07.2022) © Thomas Irlbeck

Sage #2: Pakt mit dem Teufel

Eine andere Sage greift den Pakt mit dem Teufel auf. Also eine Variante von Goethes Faust oder Rosemaries Baby. Konkret hat der Kirchenbaumeister Jörg Ganghofer den Teufel um Hilfe gebeten, damit dieser ihm beim Bau der Kirche unterstützt. Warum auch nicht? Hochtief und Max Bögl gab es damals ja noch nicht. Als Preis verlangte der Teufel eine Menschenseele, konkret die Seele der Person, die als erste die Kirche nach Fertigstellung betritt. Nach Eröffnung der Kirche strömten die Leute in die Kirche. Nun wollte der Teufel seinen gerechten Lohn abholen. Der Baumeister wiegelte aber ab. Die Arbeit des Teufels hätte große Mängel, sagte er. Konkret hätte der Teufel sämtliche Fenster vergessen. Der Teufel soll also gewissermaßen eine Art Vorläufer des BER zusammengeschustert haben. Nun schwand die kreative Kraft der Sagenbegründer und die Geschichte geht ähnlich weiter wie die vorherige. Im Unterschied zur vorigen Sage war der Teufel natürlich wütend und rief „Was zum Teufel?“ Daraufhin stampfte er entsprechend auf den Boden und hinterließ den Fußabdruck, dann kam die Sache mit dem Wind.

Hintergrund der Sagen

Nach der Barockisierung ab 1620 und vor der Neugotisierung der Kirche (die dann zum Dom wurde) konnte man tatsächlich von der Teufels-Position keine Fenster sehen. Entsprechend sind wohl in dieser Zeit diese Sagen entstanden.

Nach der Barockisierung der Kirche ab 1620 war das einzige Fenster, das man beim Eintritt hätte sehen können, vom Bennobogen, einer Art barocken Lettner, und durch den Hochaltar verdeckt. Im Rahmen der Neugotisierung, bei der die Kirche zum Dom wurde, wurden Bennobogen und Hochaltar abgebaut. Die Sagen dürften entsprechend in dieser Zeit entstanden sein.

Es gibt einige weitere Varianten der Sagen, auch eine solche, bei der der Teufel die Fenster von Anfang an abbestellt hatte, aber vom Baumeister geprellt worden war, der doch Fenster eingesetzt hatte.

Wessen Fuß ist hier wirklich zu sehen?

Wem gehört aber der Fußabdruck? Es ist anzunehmen, dass hier ein Zimmermann seinen Fußabdruck verewigt hat. Die weltliche Erklärung ist unspektakulär, aber vielleicht war der Zimmermann ja wenigstens vom Teufel besessen.

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Religiöse Erscheinungen

Corona-Jesus

In einem kleinen Ort in Kolumbien soll seit Beginn der Corona-Ausgangsbeschränkungen an einem Baum jede Nacht der gekreuzigte Jesus Christus erscheinen. Sicherlich ein Fall von Pareidolie. Oder was meint ihr?

Corona-Jesus
Corona-Jesus

Tagsüber sieht es weniger spektakulär aus:

Corona-Jesus
Corona-Jesus