Wer hat nicht mal gerne einen Außerirdischer zu Besuch?
Es gibt weltweit unzählige Berichte über sogenannte übernatürliche Erscheinungen. Begegnungen mit Engeln und der Gottesmutter Maria etwa oder Kontakte mit Außerirdischen, gar Entführungen durch extraterrestrische Wesen sind ein großes Thema.
Es soll hier jetzt gar nicht darum gehen, diese Berichte konkret zu bewerten, sondern das zu benennen, was man überhaupt als Belege anerkennen kann.
Anlass für diesen Bericht war ein Auftritt des Christen Heinrich, der eine Art Stammgast beim YouTube-Kanal Atheismus-TV ist.
In der Sendung vom 11.07.2024 bezieht sich Heinrich auf einen Facebook-Artikel von Daria, die zum Atheismus-TV-Stammteam gehört. Heinrich sagte:
Du hast, Daria, [in dem Artikel, der Verfasser] gesagt, es gäbe auch nicht den klitzekleinsten Beweis von Übernatürlichem – Evidenz von Übernatürlichem. […] Da habe ich natürlich kritisiert, dass du dann implizierst, dass nur wissenschaftliche Beweise etwas gelten. Nur die dürfen sozusagen für die Wahrheitsfindung rangenommen werden. Nur was wissenschaftlich erwiesen und methodisch wiederholbar ist, gilt dann als wahr, als bewiesen usw. usw. Kennen wir ja alles. Stichwort Szientistischer Naturalismus. […] Mein Punkt […] ist, dass ich das einfach nicht gelten lasse. […] Nach meiner Auffassung ist die unmittelbare persönliche Erfahrung mindestens so evident wie eine wissenschaftlich-methodische Beweisführung.
Dies könnte man so interpretieren, dass wegen entsprechender Augenzeugenberichte solche Erscheinungen real sein müssen. Zumindest wenn davon ausgegangen wird, dass der Zeuge nicht psychotisch ist, nicht geträumt, halluziniert oder sich das eingebildet hat und dass er aus seiner Sicht die Wahrheit sagt. Es bleiben unter den vielen Berichten immer noch eine Unmenge an Berichten, die solche offensichtlichen Mängel nicht aufweisen. Ein Teil der Berichte nennt sogar mehrere Zeugen eines Ereignisses, was die Berichte noch mal ein Stück glaubhafter macht. Die Schlussfolgerung wäre unter anderem, es gäbe tatsächlich Engel, die Gottesmutter existiert und nimmt Kontakt mit Menschen auf, und Außerirdische seien auf der Erde oder hätten sie besucht.
Ich halte die Anerkennung von Augenzeugenberichten selbst bei Anwendung höchster Standards aber für in keinster Weise für ausreichend.
Der Mensch selbst ist ein extrem unzuverlässiger Beobachter, er unterliegt gewaltigen Sinnestäuschungen, auch verändern sich Erinnerungen bereits nach kurzer Zeit. Auch wenn es mehrere Zeugen gibt, die sich nicht abgesprochen haben, stellt sich das Problem mit den Sinnestäuschungen, auch Massenhypnose kommt infrage; einer sieht etwas, und aufgrund der Aussage sehen es die anderen ebenso.
Vor Gericht stehen Zeugenaussagen bei der Beweisführung sehr weit unten. Sie können andere Belege im besten Fall untermauern. Kein Richter wird aber ein Urteil nur anhand von Zeugenaussagen fällen.
Bewährt hingegen haben sich die wissenschaftlichen Methoden. Mit ihnen lassen sich Thesen im Labor experimentell überprüfen, auch in anderen Laboren – weltweit, immer wieder. Mit jedem neuen Experiment bewegt man sich in der Bestätigung eines Phänomens oder in der Authenzität eines Beweisstücks einen Schritt näher an die Realität, entscheidend bei der Wahrheitsfindung.
Ein Beispiel, das die Problematik aufzeigt
Ich will anhand eines Beispiels skizzieren, dass physische Belege um ein Vielfaches bedeutender sind als reine Zeugenaussagen.
Hans B. berichtet davon, dass ein großes grünes Wesen mit langen Fingern in seinem Wohnzimmer aufgetaucht sei. In einer Hand hätte es eine graue, ständig blinkende Apparatur gehalten. Das Wesen hätte vor ihm getanzt und in einer unidentifizierbaren Sprache gesprochen. Nach einer Viertelstunde sei es verschwunden. Die Apparatur – das Artefakt – hätte es zurückgelassen.
Hans B. wendet sich mit seiner Geschichte an die Presse, die zunächst das Artefakt in einem Labor untersuchen lässt. Dabei stellt sich raus, dass das Artefakt aus unbekannten Materialien besteht und Bauteile enthält, die offenbar elektronischer Art sind, auch Mikrochips. Ein Blick mit dem Elektronenmikroskop ergibt, dass diese Bauteile fremdartig sind. Die dreidimensional strukturierten Mikrochips weisen Tausende Schichten auf und sind um ein Vielfaches komplexer aufgebaut als das, was bislang – nach vorliegendem Kenntnisstand – auf der Erde produziert worden ist. Weitere Labore kommen zum gleichen Ergebnis. Das Artefakt wird immer weiter und weiter untersucht und finden weitere Anomalien. Am Ende ist man sich zumindest annähernd sicher: Dieses Artefakt ist nicht von dieser Welt!
Nehmen wir an, Hans hätte sich mit seiner Geschichte an die Presse gewendet, ohne das Artefakt gehabt zu haben. Er wäre besten Fall verspottet worden. Aber mit dem Artefakt wirkt seine Geschichte auf einmal durchaus glaubhaft. Es scheint eine mögliche Erklärung zu sein, wie er an dieses Artefakt gelangt ist.
Es zeigt sich, wie wichtig physische Belege sind. Das können Gegenstände sein, auch Fotos, Videos oder Tonaufnahmen. Diese lassen sich zwar nicht erst seit dem Aufkommen von KI fälschen, aber es gibt hervorragende Möglichkeiten, Fälschungen auf die Spur zu kommen.
Wie unzuverlässig der Mensch als Zeuge ist, zeigt dieses Video, bei dem der Betrachter die Anzahl der Basketball-Pässe zählen soll.
Betrachter sind meist derart mit dem Zählen beschäftigt, dass sie übersehen, dass ein Gorilla durchs Bild läuft. So leicht ist also das Gehirn zu überlisten. Das Phänomen ist als Unaufmerksamkeitsblindheit bekannt geworden.
Bei Engeln verweisen viele Engels-Gläubige darauf, Engel seien immateriell und könnten daher nicht Physisches hinterlassen. Die Wissenschaft hat aber keine Hinweise darauf, dass Geistliches ohne materiellen Träger existieren kann. Auch muss es ja eine Schnittstelle zur physischen Welt geben, träten Engel auf. Aber Engel könnten ja neben profanen Botschaften auch geheime Botschaften, mit denen die Menschheit richtig viel anfangen kann – wie wäre es mit Hinweisen, wie man die kalte Fusion erreichen kann und damit das Energieproblem der Welt löst? – übermitteln. Das könnte man dann durchaus auch als Beleg anerkennen. Über solche Belege ist aber nichts bekannt. Solange also Belege in diesen Kategorien fehlen, sind allenfalls die Gelben Engel real.
In diesem Bericht entsteht eine Sammlung der schönsten Häuser in München und im Umland. Es stehen hier keine Geschichten im Vordergrund, sondern es soll einfach besondere Architektur gezeigt werden. Natürlich sind die Häuser auch herrliche Kulissen, in der zumindest in der Phantasie besondere Phänomene stattfinden könnten. Viele der hier gezeigten Häuser sind denkmalgeschützt. Die, die es nichts sind, werden es vielleicht noch.
Hier wird immer mal wieder etwas angefügt.
Hinweis: Bei kleinen Privathäusern wird in der Regel nur der Stadtteil/Ort angegeben, nicht die genaue Adresse, um die Privatsphäre der Bewohner zu schützen.
Waldtrudering
Das Haus besticht durch das ins Spitzdach integrierte Obergeschoss und die besonderen Türen und Fenster. Das Haus ist nicht denkmalgeschützt. Gegenüber findet sich die Turnerschule – die ehemals schönste Schule Münchens.
In dem Gebäude war laut Leserangabe einmal ein Milchladen. In den 1990er-Jahren seien in dem Laden Süßigkeiten verkauft worden, was die Eltern der Turnerschüler nicht sehr toll gefunden haben sollen, sodass der Verkauf schnell wieder eingestellt worden sei.
Ohlmüllerstraße 2, Ecke Eduard-Schmid-Straße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus in Ecklage, fünfgeschossiger Satteldachbau mit polygonalem Eckerker in Formen der deutschen Renaissance, 1862, Umgestaltung und Erker von Georg Schneider, 1899; Hausfigur, in Ecknische, wohl 2. Hälfte 19. Jh.
Wer sägt denn da? Schön, dass es solche Häuser noch gibt! Gesehen in Berg am Laim. Es besteht kein Denkmalschutz. Daher konnte ich nicht mehr über das Häuschen rausbekommen.
Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt zu dem Haus an der Hanfelder Straße 4:
Wohn- und Geschäftshaus, zweigeschossiger Mansardwalmdachbau, Fassade mit reicher Neurenaissance-Putzgliederung und Eisenbalkons, Mittelrisalit mit geschwungenem Giebel, 1891.
AOK an der Wittelsbacherstraße 16 in Starnberg. Ein unwahrscheinlich tolles Haus! Schon bemerkenswert, wie herausgeputzt viele AOK-Filialen sind. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse, breit gelagerter, zweigeschossiger Walmdachbau mit Ziergiebel und polygonalen Erkern, reich gestaltete Westfassade, von Hans Kunz, 1929.
Dieses tolle Haus, das an Schweizer Architektur erinnert, habe ich im sommer 2023 in Waldtrudering am Birkhahnweg 6 fotografiert. Schon damals wusste ich, dass das nichtdenkmalgeschützte Haus zum Abriss bestimmt war und bereits leer stand. Heute war ich noch mal dort und traf nur noch ein großes Loch im Boden an. Es ist jammerschade um das Haus!
Das denkmalgeschützte Rathaus in Haar bei München, Bahnhofstraße 7. Zu dem Gebäudeteil mit der elliptischen Uhr und der begrünten Fassade (erstes Foto) weiß der Bayerische Denkmalatlas:
Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardhalbwalmdach und geschwungenem Zwerchgiebel, nach Plänen von Oberingenieur Fraaß, 1915.
Bei dem Gebäudeteil mit dem großen, strahlenförmigen Vorplatz (zweites Foto) fällt es einem wie Schuppen von den Augen, wenn man sich auf die großen quadratischen Fenster im Erdgeschoss konzentriert. Ja, das war mal ein Feuerwehrgerätehaus! Der Bayerische Denkmalatlas sagt dazu:
Feuerwehrgerätehaus, syn. Feuerwehrhaus, syn. Feuerwehrdepot, syn. Spritzenhaus, syn. Spritzenmagazin. Ehem. Feuerwehrhaus, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, polygonalem Treppenturm und Trockenturm für Feuerwehrschläuche mit Zwiebelhauben, von Josef Linder, 1929.
Um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, wurden speziell im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (zu dem das Glockenbachviertel gehört) diverse Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestockt. In aller Regel ist das durch die schlichtere Fassadengestaltung des obersten Stockwerks gut zu sehen. So auch bei dem Doppelhausblock Wittelsbacherstraße 17/18, den wir hier besuchen. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus, syn. Miethaus, syn. Zinshaus
Mietshaus, ehemals viergeschossig, Eckbau mit Fassadengliederung im Stil der deutschen Neurenaissance, mit Flacherker und polygonalem, turmartigem Eckerker, Balkonen, gebändertem Erdgeschoss und Putzdekor, von Fritz Hessemer und Johannes Schmidt, 1899, nach dem Zweiten Weltkrieg um ein Geschoss erhöht.
Wir sehen eine besonders schöne Villa in Thalkirchen mit sehr speziellem Panorama-Dachaufbau (Belvedere) an der Wolfratshauser Straße 42, Ecke Irschenhauser Straße. Der Bayerische Denkmalatlas weiß dazu Folgendes:
Villa, zweigeschossiger Walmdachbau in Ecklage mit Belvedere, Schweifgiebel, Flacherker und Anbauten, Putzfassade im Reformstil mit Gurtgesims, von Otto Dix, 1899.
Haidhausen, Prinzregentenstraße 73, realisiert als Eckbau zur Trogerstraße 48 hin. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus in Ecklage, viergeschossiger Mansarddachbau mit Erkern, Zwerchgiebeln, Eckerkerturm mit Kuppel und reicher Gliederung und Dekoration, in Formen der deutschen Renaissance, von Lorenz Krieg, 1904; bauliche Gruppe mit Trogerstraße 48.
Ismaninger Straße 102-106, Ecke Sternwartstraße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshausblock, viergeschossiger putzgegliederter Mansardwalmdach-Eckblock in barockisierenden Jugendstilformen mit Eckerkern, Balkons, Zwerchhäusern und Stuckdekor, von Oswald Schiller, 1910/11.
Was es in München doch für architektonische Schmuckstücke gibt! Haus an der Holbeinstraße 6, Ecke Friedrich-Herschel-Straße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus, viergeschossiger putzgegliederter Jugendstilbau mit durch Risalit und Zwerchhaus betonter Mittelachse sowie plastischem und mosaiziertem Dekor, von Sigmund Waidenschlager und Max Kirschner, 1907; Einfriedung, Pfeilerzaun, um 1907.
Karl-Neumeyer-Haus der Ludwig-Maximilians-Universität
Sitz der juristischen Fakultät
Maxvorstadt, Veterinärstraße 5. Das fensterladenlastige, aber schöne Haus mit dem Erker ist nicht denkmalgeschützt. Das erschwert es mehr über die architektonischen Besonderheiten des Hauses herauszufinden.
Haus am Bavariaring 10, Ecke St.-Pauls-Platz. Städtebaulich im Zusammenhang mit der Paulskirche. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Ehem. Wohnhaus Emanuel von Seidl, dreigeschossiger Gruppenbau aus Eckbau und zwei zurückgesetzten Flügeln, mit Fassadengliederung im Stil der deutschen Renaisance, mit reichem plastischem Dekor, von Emanuel von Seidl selbst, 1897/98, nach Schäden im Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederaufgebaut; Vorgartentor im Süden, mit Ziergitter mit Namen des Erbauers zwischen Hermen und bogenförmigem Gartentor im Osten, mit Georgsfigur nach Donatello, gleichzeitig.
Max-Joseph-Straße 2, Ecke Maximiliansplatz. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Ehem. Wohn- und Geschäftshaus A. S. Drey, jetzt Industrie- und Handelskammer, dreiseitig freistehender fünfgeschossiger Bau mit seitlichen Risaliten, Portalvorbau und reichem plastischem Dekor, von Gabriel von Seidl, Terrakottafriese von Franz Naager, Figuren von Heinrich Düll und Georg Pezold, 1911-12, Wiederaufbau, 1946-1950; bildet mit Maximiliansplatz 8 (siehe dort) einen Block.
Eines von drei Häusern in München, in denen Wladimir Iljitsch Lenin wohnte. Denkmalgeschütztes Mietshaus an der Kaiserstraße 46/Ecke Römerstraße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Viergeschossiger Neurenaissance-Eckbau mit Zeltdach-Eckturm sowie Putz- und Stuckgliederung, 1890–1891; 1900–1901 wohnte hier Wladimir Iljitsch Lenin.
Haus an der Mozartstraße 18, Ecke Esperantoplatz. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus, in Ecklage, Zweiflügelbau mit Fassadengliederung im Stil des Neubarock, mit abgerundeter Platzfront, Bodenerkern, Lisenen und gebändertem Erdgeschoss, an der Ostseite Stuckreliefbildnis Mozarts in Rocaillekartusche, von Albert Theodor Lenz, 1896, nach dem Zweiten Weltkrieg vereinfacht und auf vier Vollgeschosse aufgestockt; mit Pfeiler-Gitter-Einfriedung, gleichzeitig.
Barer Straße 24 (Maxvorstadt, in unmittelbarer Nähe der Pinakotheken), Bürogebäude eines Bankdienstleisters. Wer genau hinschaut, erkennt einen Tagmond – gemeint ist hier nicht eines der herrlichen Symbole auf der Häuserfassade, sondern tatsächlich der echte Mond da ganz weit oben. Die vielen Symbole auf der Fassade dieses Nachkriegsbaus sind etwas ganz Besonderes, wie ich finde. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Ehem. Verwaltungsgebäude des Bayerischen Gemeinde-Unfall-Versicherungsverbandes, u-förmige Anlage, fünfgeschossiger Betonbau mit weitüberstehendem Dach, mit zurückversetztem Geschoss mit Walmdach, Rasterfassade mit Betonpfeilern und figürlichen Zierformen, von Franz Berberich, 1954/55; Unterstand, erdgeschossig mit sechs Tonnendächern und segmentbogigen Kragarmen, gleichzeitig.
Ein bemerkenswertes Haus in München Sendling an der Implerstraße 49, Ecke Oberländerstraße. Ohne den besonderen Turm wäre das Haus wahrscheinlich eher langweilig. Das Haus könnte in den 1930er-Jahren entstanden sein. Da das Haus nicht denkmalgeschützt ist, hilft auch der Bayerische Denkmal-Atlas nicht weiter.
Bis zum 31.07.1970 fuhr die Tram direkt vor Haus vorbei und schaufelte die Besucher zum Tierpark Hellabrunn. Bis zum 05.08.1920 bog an dieser Kreuzung außerdem die Tram zur nahegelegenen Großmarkthalle ab. Ob das Haus damals schon stand? Wenn ja, muss man sich die Trambahn zur Großmarkthalle an der kurzen Seite denken (mittleres Bild). Bis zum 17.06.1958 blieb die Trambahnstrecke zur Großmarkthalle aber noch erhalten, sodass es einen sporadischen Betrieb auf dieser Strecke wohl noch gegeben hat.
Eckhaus an der Martiusstraße 7, Ecke Kaulbachstraße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus, viergeschossiger, sehr reich und malerisch gegliedert und stuckierter Jugendstil-Eckbau mit Erkern, Balkons, Reliefs und turmartiger Eckausbildung, von Anton Hatzl, um 1906.
Widenmayerstraße 52, Ecke Tivolistraße. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Mietshaus, fünfgeschossiger mächtiger Mansardwalmdach-Eckbau in Formen der deutschen Renaissance mit reich dekorierten, turmartig erhöhten Polygonalerkern und Zwerchhäusern, von Wilhelm Spannagel, 1899/1900.
Marktstraße 2, Ecke Kapellengasteig. Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt dazu:
Ehem. Damenstift, sog. Marienstift, reich gegliederter und bemalter Baukomplex in Ecklage mit Kapellenvorbau und Giebelrisalit sowie südlichem Doppelgiebelhaus mit Hochlauben, Umbau von Gabriel von Seidl, 1905, Doppelgiebelhaus um 1910 mit älterem Kern, Fresken von Karl Wahler.
Wenn wir irgendwann nicht mehr sind, dann lassen sich die meisten von uns verbrennen oder ihren Körper per Erdbestattung unter die Erde bringen. Die Asche kommt dann in ein Urnengrab oder wird verstreut, z.B. auf dem Meer oder auf einer dafür vorgesehen Wiese. Auch wenn man seinen posthumen Aufenthaltsort höchstwahrscheinlich selbst nicht mehr mitkriegt, können sich wohl die wenigsten vorstellen, dass ihre sterblichen Überreste in Gestalt der Gebeine oder gar eines einbalsamierten Leichnams öffentlich ausgestellt werden. In Deutschland und den meisten Ländern wäre das nach heutiger Gesetzeslage ohnehin nicht erlaubt.
Bei der christlichen Kirche hat die Aufbewahrung von sterblichen Überresten und die dazugehörige Zurschaustellung jedoch eine lange Tradition. Wenn es sich um die kompletten Gebeine oder einen einbalsamierten Körper handelt, spricht man von Ganzkörperreliquien. Häufig wurden auch nur der Schädel oder auch nur einzelne mumifizierte Organe für die Nachwelt erhalten. Das ist nicht etwa ein finsterer Brauch des Mittelalters. So wurde das Herz des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. ebenso zur Reliquie und wanderte in eine Urne, die in der Kapelle der Polnischen Kardinalskollegium in der Basilika St. Peter im Vatikan aufbewahrt wird. Man spricht hier von „getrennter Bestattung“. Für die Öffentlichkeit ist die Urne aber nicht zugänglich. Nach dem Tod des Papstes gab es einen Streit, so hatte Polen Anspruch auf das Herz reklamiert.
Körperreliquienkulte sind nicht nur im Christentum verbreitet. Buddha etwa wurde eingeäschert. Asche, Knochen und Zähne wanderten separat an verschiedene Dynastien Nordindiens, wurden aber nicht ausgestellt, sondern in Hügelgräbern bestattet (Teilbestattung). Ein Zahn von Buddha wird in einem Tempel aufbewahrt. Das Schmuckkästchen mit der Zahnreliquie ist ausgestellt aber den Inhalt darf niemand sehen.
Nicht immer ist diese Praxis religiös motiviert. Auch der einbalsamierte Leichnam Lenins wurde für die Nachwelt erhalten.
Ein besonders aktuelles Beispiel sind Dr. Gunther von Hagens’ Körperwelten zu nennen, bei der menschliche Körper als plastinierte Exponate auf Wanderausstellungen zu sehen sind. Hierbei handelt es sich aber nicht um Personenkult, sondern es steht im Vordergrund, Laien Einblick in die menschliche Anatomie zu ermöglichen, wenngleich auch immer wieder der Vorwurf von Effekthascherei erhoben wird.
Persönlicher Hintergrund
Meine Mutter trägt den seltenen Namen „Mechtildis“. In genau dieser Schreibweise. Der evangelische Seelsorger Hartmut Th. im Seniorenheim, in dem meine Mutter untergebracht ist, gab mir einen guten Tipp, ich sollte doch mal nach Dießen am Ammersee fahren, da gäbe es etwas zu sehen, das mit den Namen meiner Mutter in unmittelbarer Verbindung stünde. Das sagte ich nicht nein.
Heute geht es um zwei Persönlichkeiten, die anders bestattet sind als andere. Im Marienmünster in Dießen am Ammersee (Bayern) sind die Gebeine der seligen Mechtildis (* um 1125 in Dießen am Ammersee; † 31. Mai 1160 ebenda) und des seligen Rathardus (* 815 in Andechs, † um 900, der Tag ist bekannt: 8. August) zu bewundern. Sie werden in einem Glasschrein aufbewahrt. Links liegt Mechtildis, rechts Rathardus.
Besonders gruslig sieht Mechtildis nicht aus, denn Knochen sind keine sichtbar. Sie ist eingekleidet, ihr Gesicht ist bedeckt, auch trägt sie Handschuhe. Bei Rathardus sind dagegen zumindest die Hände frei, was ihm eine etwas makaberere Erscheinung verleiht.
Das Marienmünster wurde neben St. Stephan ab 1720 gebaut. Der Oberteil des Glockenturmes wurde 1827 durch einen Blitzschlag zerstört. Als Ersatz kam ein simpler Aufsatz. erst 1985/86 wurde der ursprünglich Turm rekonstruiert.
Der Name bedeutet „die mächtige“ Kämpferin. „mecht“ steht also tatsächlich für „mächtig“, der Rest leitet sich aus dem Altdeutschen „hiltja“ ab, das „Kampf“ bedeutet.
Den Namen gibt es in verschiedenen Schreibweisen. Der Schreibweise „Mechtildis“, die an ihrem Glasschrein steht, soll hier der Vorrang gegebenen werden. Aber es existiert auch die Schreibweise „Mechthildis“ mit dem zweiten „h“ und natürlich die Abkürzung „Mechthild“. Auch „Mathilde“ ist davon abgeleitet. Die Quellenangaben am Ende des Artikels zeigen deutlich, dass der Name auch in Verbindung mit der seligen Mechtildis sehr uneinheitlich verwendet wird; jede Quelle hat eine andere Schreibweise.
Ihr Leben
Mechtildis war die Tochter des Grafen Berthold II. von Andechs. Sie hatte sechs Geschwister bzw. Halbgeschwister, darunter Berthold III. von Andechs († 1188), Otto VI. von Andechs († 1196, Bischof von Brixen und von Bamberg) und Euphemia († 1180, Äbtissin von Kloster Altomünster). Mit fünf Jahren wurde sie in das damalige Kanonissenstift St. Stephan in St. Georgen (Dießen) aufgenommen, das von ihrem Vater sowie Otto von Wolfratshausen gestiftet worden war. (Als „Kanonissin“ wird eine Frau bezeichnet, die in einer geistlichen Gemeinschaft in einem weltlichen Frauenstift lebt. Sie legt dabei kein Ordensgelübde ab.)
Sie soll nie Fleisch gegessen, nie Wein getrunken und auch nie gebadet haben. Auch soll sie nie Arzneien genommen haben. Es wird weiterhin berichtet, dass sie extrem fromm gewesen sei, pünktlich und gehorsam, demütig. Nach dem Tode der Oberin wurde sie, noch ganz jung, gegen ihren Willen zur Oberin ernannt. Sie soll dann noch mehr gebetet und noch bescheidener gelebt und noch öfter gefastet haben.
Mechtildis wurde später Novizenmeisterin des Stiftes. Bischof Konrad von Augsburg war von der Frömmigkeit Mechtildis’ überzeugt und wollte sie in das Kloster Edelstetten bei Ursberg als Oberin holen. Dieses 1126 gegründete Kloster war nach dem Tode der Stifterin Gisela vom Verfall bedroht. Doch Mechtildis weigerte sich zunächst. Durch einen Erlass von Papst Anastasius IV wurde sie jedoch faktisch zum Wechsel gezwungen. Ihr Aufgabe bestand darin, das Kloster zu reformieren, da der Zustand von Konvent und Klosteranlage schlecht war.
Mit ihrem sanften Wesen konnte Mechtildis dort überzeugen, führte aber eine strenge Klausur ein. Sie erlangte schnell den Ruf einer Heiligen. Sie soll eine besondere Gabe der Krankenheilung beherrscht haben. Einem Stummen soll sie die Sprache zurückgegeben haben, ferner soll sie Besessene von Dämonen befreit haben.
Doch bei Reformierung des Klosters war sie glücklos. Sie wollte offenbar auch die Augustinerregel einführen, traf dabei aber auf Widerstände der adeligen Stiftsdamen.
Mit 34 erkrankte sie sehr schwer (an welcher Krankheit, verraten die Quellen nicht) und ging nach Dießen zurück, wo sie kurz darauf verstarb.
Mechtildis’ Exhumierung
Um 1200 wurde ihre Vita verfasst. Der längst aufgekommene Mechtildiskult war der Grund dafür, dass man sie 1468 exhumierte und ihre Gebeine in geschmückter Form in dem erwähnten Glasschrein der Öffentlichkeit zugänglich mache. Diese Form der Exhumierung wird auch als „Erhebung der Gebeine“ bezeichnet.
Die Fotostrecke zeigt den Glasschrein der Gebeine der seligen Mechtildis.
An der Stelle der früheren Sconenpurch bei Dießen (der Burg, in der Mechtildis geboren wurde) befindet sich heute ein Gedenkstein. Nicht weit davon entfernt wurde eine Burgkapelle errichtet. Ein Stück unterhalb der früheren Burg entspringt im sogenannten Mechtildisbrunnen eine Quelle. Diese soll heilende Wirkung haben, besonders bei Augenleiden.
Mechtildis’ Haare
Die Selige soll ihr ganzes Leben schönes, langes und blondes Haar gehabt haben. Ihre Haare wurden noch bis ins 19. Jahrhundert in Dießen aufbewahrt. Was dann mit den Haaren geschehen ist, darüber schweigen sich die Quellen aus.
Mechtildisstein
Im Vorraum des Marienmünsters befindet sich der sogenannte Mechtildisstein. Auf diesem soll sich Mechildis ausgeruht haben. Das Berühren des Steins soll nach dem Volksglauben bei Kopfschmerzen helfen.
Mechtildisstein. Foto: Andreas Praefcke / Lizenz: CC BY 3.0
Patronin
Heute gilt Mechtildis als Patronin gegen Gewitter und gegen Augenleiden.
Der Name bedeutet „der starke Ratgeber“. Rathardus war ein Priester und soll in Dießen ein Priesterhaus sowie die Kirche St. Georgen gestiftet haben Dort soll er mit anderen Geistlichen nach der Regel der Augustiner-Chorherren gelebt haben. Mitte des 10. Jahrhunderts wurde Rathardus‘ Kloster an St. Gorgen von den Ungarn verwüstet. 1013 wurden Rathardus‘ Gebeine auf angeblich wundersame Weise aufgefunden. Das Kloster an St. Gorgen wurde danach neu gegründet und um 1123 an die Stelle des heutigen Marienmünsters verlegt.
1980 wurde bei Restaurierungsarbeiten an der Kirche St. Georgen ein Teil der ursprünglichen Kirche von 815 wiederentdeckt. Dieser Teil wurde nun als sogenannte Ratharduszelle zugänglich gemacht.
Die Fotostrecke zeigt den Glasschrein der Gebeine des seligen Rathardus.
Der Körperreliquienkult bei der katholischen und orthodoxen Kirche hat seinen Ursprung in der Bibel. Dort steht, dass „Objekte“, zu denen es einen Bezug zu verehrungswürdigen Personen gibt, eine wundersame Wirkung hätten. Vor allem geht es dabei um spontane Heilungen und andere Wunder. Bei den Objekten kann es sich um Körperreliquien wie Gebeine oder Blut handeln aber auch um Gegenstände wie Kleidung.
Im Alten Testament wird berichtet, ein Toter sei in das Grab des Propheten Elischa geworfen worden. Sobald der Tote die Gebeine Elischas berührt hätte, wäre er wieder lebendig geworden und hätte sich aufgerichtet. Auch im Neuen Testament gibt es vergleichbare Erzählungen.
Thomas von Aquin (* 1225, † 1274) hat dazu eine These. Nach seiner Meinung seien Reliquien eine Art Vergrößerungsglas, das die glorreichen Strahlen von Gottes Gnade bündelte. Dabei soll nicht der Knochen oder ein Kleidungsstück selbst das Wunder initiieren, sondern Gott soll durch die Reliquie handeln.
Martin Luther lehnte diesen Kult ab und bezeichnete Reliquien als „alles tot‘ Ding“. Entsprechend gibt es in der evangelischen Kirche keinen Reliquienkult und auch übrigens keine Heiligen. Der anfangs erwähnte Seelsorger Hartmut Th. sagte mir zu dem Thema: „Bei uns in der evangelischen Kirche sind alle heilig.“
Gibt es Wunderheilungen?
Erstaunlich ist, dass sich der Reliquienkult und der Glaube an Wunderheilungen bis heute gehalten hat, wenngleich er zumindest in Zentraleuropa deutlich verblasst ist. Ausprobieren kann nicht schaden, denken viele und kosten einmal vom Wasser einer Heilquelle. Speziell die immer wieder in den Medien kolportierten Wunderheilungen werden aber in der Wissenschaft freilich nicht ernst genommen. Spontane Remissionen sind zwar bekannt und noch nicht hinlänglich erforscht. Lassen spontane Remissionen eine Lücke für Gott? Ich fürchte, nein. Von Wunderheilungen in der Gestalt, dass ein Beinamputierter auf einmal – schwupp – sein Bein wieder hat oder dieses zumindest nachwächst, ist nichts bekannt. Für einen allmächtigen Gott wäre es aber ein Leichtes, ein Bein wieder herzuzaubern, hat er doch Adam einfach so aus Lehm erschaffen. Das bedeutet: Wenn keine Gliedmaßen zurückkommen, dann sind spontane Remissionen wie ein weggeschrumpfter Tumor nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nicht göttlich initiiert. Heißt: Wenn Gott nur das eine macht, etwas anderes, Ähnliches aber nicht, dann ist das weder konsequent noch stringent.
Ein ganz besonderer Grabstein. Eine Doppeltüre, die nur den Hauch eines Spalts geöffnet ist. Sie scheint den Weg ins Licht freizugeben. Ich zeige auch die Rückseite. Gesehen auf dem Waldfriedhof in Grünwald bei München.
Skeptiker sagen jetzt, hinter der Türe sei nichts. Tatsächlich ist dahinter wieder unserer Welt, zumindest physisch, weltlich gesehen. Das Rätsel um das Jenseits kann auch dieser Grabstein nicht lösen. Aber er stellt das Geheimnis hervorragend bildlich dar.
Von Jesus Christus existiert eine unerschöpfliche Anzahl an Abbildungen. Wir haben also eine Vorstellung von dem Erlöser. Die meisten Bilder stellen jedoch einen hellhäutigen Mann westeuropäischen Typus dar, was schon reichlich seltsam ist, soll er doch in Jerusalem oder Bethlehem geboren sein. Sollte Jesus Christus gelebt haben, dürfte er eher dunkle Hautfarbe gehabt haben.
Hier soll es jedoch um Gott gehen. Von ihm existieren weit weniger Darstellungen. Falls es Gott wirklich gibt, was ich für extrem unwahrscheinlich halte, weiß das ja vielleicht KI. Ich habe sie mal gefragt.
Die Ergebnisse sind erstaunlich:
So stellt man sich Gott vor. Ein älterer Mann mit Gott. Ist das Gott? Ist es so einfach? Warum ist Gott keine Frau?Eine Blumenwiese – das soll Gott sein? Ist Gott Natur?KI kann ja fast schon kreativ sein. Immerhin scheint auf diesem Schrein abstrakt das Wort G O D zu stehen. Aber ist das Ganze wirklich Gott?Auch das lieferte die KI. Jetzt erstaunlicherweise eine Frau vor einem sehr seltsamen Gebäude. Was hat sich die KI dabei gedacht?Ein Meeresstrand mit begrünten blockartigen Häusern. Sind dort drin die Himmelswohnungen, die in der Bibel beschrieben sind? Das ganze Konstrukt, inklusive der seltsamen Wolken, ist Gott!?Auch das soll Gott sein. Jung, weiblich, die dritte Hand erklärt sich nicht so ganz, auch wenn die von nebenan zu kommen scheint. Zur Rechten Gottes ist ja Jesus, also ist das …Zu meiner Schulzeit mussten die Schüler in einer Parallelklasse im Kunstunterricht angeblich Gott von hinten zeichnen. Die KI kann das schneller, das Ergebnis ist erneut interessant. Umweltbewusst scheint Gott ja zu sein, das scheint mir eine Papier-Einkaufstüte zu sein, die der Erste Mann der Welt trägt
Grab von Inez Clarke (mit Statue – nein, dieser Kasten ist nicht das Papamobil!) und ihrer Eltern John und Mary. Im linken Grab liegt Inez’ Oma mütterlicherseits Jane Rothrock. Direkt links daneben (im Foto nur angeschnitten) ist Opa David Rothrock beerdigt. Der stark beschädigte Grabstein rechts gehört Inez’ Bruder Dilbert. Foto: leyla.a / Lizenz: CC BY-SA 2.0Detailansicht der Statue. Foto: Richie Diesterheft / Lizenz: CC BY 2.0
Inez Clarke (*1873, †1880) wurde nur sechs Jahre alt. Sie wurde auf dem Friedhof von Graceland (Chicago, Illinois) beerdigt. Angeblich starb sie an einem Blitzschlag, als sie von den Eltern versehentlich bei einem Gewitter ausgesperrt worden war. Tatsächlich ist Inez wohl an Diphtherie gestorben.
Ihre Eltern gaben bei einem sizilianischen Bildhauer eine lebensgroße Statue ihrer Tochter in Auftrag. Diese Statue, die Inez sitzend auf einem Stuhl darstellt, war ein Jahr später fertiggestellt und wurde über dem Grab platziert. Später wurde ein Plexiglaskasten über die Statue gestülpt, um diese vor Wind und Wetter zu schützen. Wenn es wirklich Plexiglas war und nicht normales Glas, dann gibt es zu bedenken, dass Plexiglas erst 1933 erfunden wurde. Die Statue wäre also dann mindestens 50 Jahre ungeschützt gewesen.
Um das Grab ranken sich diverse Legenden. Ein Grabwächter soll eines Nachts während eines Sturms bei seiner Runde den Plexiglaskasten leer vorgefunden und vor Schreck das Weite gesucht haben und nie wieder zurückgekehrt sein. Die Statue wurde am nächsten Morgen unversehrt vorgefunden. Andere wollen ein Kind in einem altertümlichen Kleid gesehen haben, das über den Friedhof lief.
Das Grab von Inez ist zu einer Sehenswürdigkeit geworden. Dies liegt sicherlich an der der besonders realistisch aussehenden und detailreichen Statue und an dem auffälligen Plexiglaskasten, der die Statue vor dem Verfall bewahrt. Besucher legen immer wieder Blumen und Spielzeug für Inez ab.
Im April 1997 wurde das Grab Opfer von Vandalen. Offenbar mit einer Axt war eine große Kerbe in die Frontscheibe geschlagen worden. Die Täter konnten das dicke Plexiglas nicht durchdringen und flohen. die Statue blieb unversehrt, die Frontscheibe wurde dann später ausgetauscht.
Ist die Wahrheit nüchtern?
Adam Selzer spekuliert in seinem 2022 erschienenen Buch „Graceland Cemetery: Chicago Stories, Symbols, and Secrets“, dass die Statue gar nicht Inez nachempfunden, sondern nur eine Musterstatue des Bildhauers Andrew Gagel sein könnte. Über das kurze Leben von Inez konnte Selzer nur sehr wenig herausfinden, wohl aber über die Familienverhältnisse.
Die traurige Geschichte von Mutter Mary
Marys Vater Amos McClure, ein Bürgerkriegsveteran, starb früh. Sie wuchs mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater auf (Familie Rothrocks). Mit 16 heiratete sie Wilbur Briggs. Etwa ein Jahr später – 1873 – wurde Inez geboren. Die Ehe hielt nicht lange, da Wilbur ein Säufer war. Als Mary 18 war, trennten sie sich. 15 Monate später wurde Dilbert geboren. Wer der Vater war, ist nicht bekannt, Wilbur konnte es kaum gewesen sein, es sei denn, die beiden hatten doch noch mal Kontakt. Die Geschichte ist traurig, Dilbert starb nach nur wenigen Monaten an Cholera infantum. Ihren zweiten Mann John Clarke (jetzt wird klar, warum Marys Tochter als Inez Clark beerdigt wurde) soll Mary erst kurz vor Inez’ Tod geheiratet haben. Nach dem Tod von Inez wurde Dilbert von einem anderen Friedhof auf den Friedhof von Graceland umgebettet. Von Dilberts Grab sind nur noch Reste übrig (Bild ganz oben rechts). Ursprünglich bestand es aus einem Grabstein mit einer Lamm-Skulptur – eine Tradition bei Menschen, die bereits in sehr frühem Kindesalter sterben.
Zum Zeitpunkt von Inez’ Tod war Mary erneut schwanger und bekam ein drittes Kind, Beatrice. Diesem war immerhin ein längeres Leben vergönnt. Beatrice heiratete und nannte ihre Tochter Inez, um an ihre Schwester zu erinnern, die sie ja nur aus Erzählungen kannte.
Auch diese Ansicht von der Seite zeigt, wie detailreich die Statue gearbeitet ist. Foto: Marlin Keesler / Lizenz: CC BY 2.0
Papst Franziskus spricht derzeit auffällig oft von ihm – vom Teufel. So oft, dass schon böse Gerüchte die Runde machen, dass sich Papst Franziskus bald einem Exorzismus unterziehen müsse.
Gibt es den Teufel aber wirklich? Offenbar ja, denn er hat immerhin in der Münchner Frauenkirche (geweiht 1492; auch als Liebfrauendom bekannt) einen Fußabdruck hinterlassen, den sogenannten Teufelstritt, der auch „Schwarzer Tritt“ genannt wird.
Die Schuhgröße des Teufels lässt sich also ermitteln. 43 beträgt sie. Der Teufel hat folglich auch menschliche Züge, wen wundert es? An der Ferse ist ein auffälliger Sporn zu sehen. Aber irgendwo muss sich der Teufelsfuß ja von einem normalen menschlichen Fuß unterscheiden.
Zur Entstehung des Teufelstritts gibt es mehrere Sagen. Eine handelt davon, dass der Teufel als Gegenspieler von Gott – wenig überraschend – keine Gotteshäuser mag. Logisch, denn die heißen ja nicht Teufelshäuser. Daher wollte der Teufel die Münchner Frauenkirche gleich nach dem Bau – und noch vor der Weihe – zerstören. Der Teufel betrat die Kirche durch den Haupteingang. Als er sah, dass die Kirche keine Fenster hatte, fing er laut zu lachen an und stampfte auf den Boden. Er hinterließ den bekannten Fußabdruck. Was der Teufel aber nicht wusste, er war so ungünstig gestanden, dass sämtliche Fenster von Säulen verdeckt waren. Nach der Weihe der Kirche bemerkte der Teufel seinen Fauxpas und sah von außen, dass die Kirche sehr wohl Fenster hatte. Wütend verwandelte sich der Teufel in einen heftigen Wind (nun ist seine Schuhgröße obsolet) und versuchte die Kirche zum Einstürzen zu bringen. Das gelang ihm nicht. Doch bis heute soll es seltsame Winde um die Kirche herum geben, die ein Widerhall des teuflischen Windes sein sollen. Aber die Kirche steht bis heute.
Eine andere Sage greift den Pakt mit dem Teufel auf. Also eine Variante von Goethes Faust oder Rosemaries Baby. Konkret hat der Kirchenbaumeister Jörg Ganghofer den Teufel um Hilfe gebeten, damit dieser ihm beim Bau der Kirche unterstützt. Warum auch nicht? Hochtief und Max Bögl gab es damals ja noch nicht. Als Preis verlangte der Teufel eine Menschenseele, konkret die Seele der Person, die als erste die Kirche nach Fertigstellung betritt. Nach Eröffnung der Kirche strömten die Leute in die Kirche. Nun wollte der Teufel seinen gerechten Lohn abholen. Der Baumeister wiegelte aber ab. Die Arbeit des Teufels hätte große Mängel, sagte er. Konkret hätte der Teufel sämtliche Fenster vergessen. Der Teufel soll also gewissermaßen eine Art Vorläufer des BER zusammengeschustert haben. Nun schwand die kreative Kraft der Sagenbegründer und die Geschichte geht ähnlich weiter wie die vorherige. Im Unterschied zur vorigen Sage war der Teufel natürlich wütend und rief „Was zum Teufel?“ Daraufhin stampfte er entsprechend auf den Boden und hinterließ den Fußabdruck, dann kam die Sache mit dem Wind.
Hintergrund der Sagen
Nach der Barockisierung ab 1620 und vor der Neugotisierung der Kirche (die dann zum Dom wurde) konnte man tatsächlich von der Teufels-Position keine Fenster sehen. Entsprechend sind wohl in dieser Zeit diese Sagen entstanden.
Nach der Barockisierung der Kirche ab 1620 war das einzige Fenster, das man beim Eintritt hätte sehen können, vom Bennobogen, einer Art barocken Lettner, und durch den Hochaltar verdeckt. Im Rahmen der Neugotisierung, bei der die Kirche zum Dom wurde, wurden Bennobogen und Hochaltar abgebaut. Die Sagen dürften entsprechend in dieser Zeit entstanden sein.
Es gibt einige weitere Varianten der Sagen, auch eine solche, bei der der Teufel die Fenster von Anfang an abbestellt hatte, aber vom Baumeister geprellt worden war, der doch Fenster eingesetzt hatte.
Wessen Fuß ist hier wirklich zu sehen?
Wem gehört aber der Fußabdruck? Es ist anzunehmen, dass hier ein Zimmermann seinen Fußabdruck verewigt hat. Die weltliche Erklärung ist unspektakulär, aber vielleicht war der Zimmermann ja wenigstens vom Teufel besessen.
Dies ist ein Artikel, den ich vor Jahren für meine ehemalige Neuperlacher Stadtteilseite geschrieben habe. Ich finde die Straßennamen des Münchner Stadtteils so bemerkenswert, dass in den Artikel nun auch hier veröffentlicht – und bei dieser Gelegenheit etwas aufgehübscht habe.
Es war einmal … Nein, den Stadtteil gibt es immer noch. Die Rede ist vom wohl märchenhaftesten Stadtteil Münchens: Waldperlach. Die Straßen heißen dort
Aschenbrödelstraße
Däumlingstraße
Dornröschenstraße
Drosselbartstraße
Elfenstraße
Erlkönigstraße
Eulenspiegelstraße
Frau-Holle-Straße
Froschkönigweg
Gänselieselstraße
Heinzelmännchenstraße
Isegrimstraße
Koboldstraße
Märchenweg
Nixenweg
Puppenweg*
Robinsonstraße**
Rotkäppchenplatz
Rotkäppchenstraße
Rübezahlstraße
Rumpelstilzchenstraße
Schneewittchenstraße
Sterntalerstraße
Struwelpeterstraße
* gemeint ist das Marionetten-, Puppen- oder Kasperlspiel
** gemeint ist Robinson Crusoe
Szene aus „Frau Holle“. Beim Betten-Ausschütteln schneit es – zumindest im Märchen. Foto: Christian Heindel / Lizenz: CC BY-SA 2.0Hänsel und Gretel. Lizenz: Public Domain
Damit hat ein Großteil der Straßen dort einen Bezug zu Märchen, Sagen und ähnlichen phantastischen Geschichten.
Eine Frage in einem Forum brachte mich heute auf das Thema. Woher kommen diese Namen? War hier ein Scherzbold am Werk? Ein Märchenpapst? Die Antwort, dass thematische Schwerpunkte die Orientierung vereinfachen würden und z.B. für Taxifahrer eine Erleichterung seien, geht etwas am Thema vorbei. Genauso gut könnte man auch Maler, Dichter, Gebirge oder Kräuterarten bemühen.
Tatsache aber ist, dass Perlach (inklusive Waldperlach und Fasangarten) 1930 nach München eingemeindet wurde. Bei Eingemeindungen stellt sich das Problem, dass leider dann ein paar Straßen Dubletten bilden. Zweimal „Marienplatz“ geht einfach nicht in München (ja, liebe Pasinger, ich weiß, ihr habt dennoch euren Marienplatz behalten). Also müssen jede Menge Straßen umbenannt wurde.
Laut einem Artikel auf der Webseite der Katholischen Gemeinde St. Michael mit St. Georg (Seite nicht mehr verfügbar) wurden nicht nur Dubletten entfernt, sondern alle an die Monarchie (die bekanntlich 1918 endete) erinnernden Straßennamen. Sehr detailreich ist hier WAPE Bürger IG und verrät folgende Namensanpassungen:
Nicht alle der märchenhaften Namen sind aus der Umbenennung 1930 hervorgegangen. Auch bei neu gebauten Straßen wurde die Tradition teilweise fortgesetzt. Die Struwelpeterstraße etwa wurde erst 1953 errichtet.
Hexenhaus aus „Hänsel und Gretel“. Lizenz: Public Domain
Auffallend ist auch, dass einige neu gebaute Straßen einen Bezug zur germanischen Götter- und Sagenkultur bekamen, so der Asenweg und die Beowulfstraße. Auch weitere Waldperlacher Straßennamen haben indirekt mit Sagen zu tun, Friedrich Panzer etwa war unter anderem ein bayerischer Sagenforscher und wurde 1955 mit der Benennung einer Straße geehrt (Friedrich-Panzer-Weg).
Bis heute schwingt die Tradition in Waldperlach fort. Wer glaubt, die jüngeren Namensvergaben wären im kommunalpolitischen Kleinmief untergegangen, wird eines Besseren belehrt: 2000 etwa wurde eine Straße nach Klara Ziegler benannt, eine Schauspielerin, die als Deutschlands letzte Heldendarstellerin gilt und u.a. die Brunhild in den „Nibelungen“ spielte. Eine (noch unvollständige) Übersicht dieser Straßen zeigt diese Aufstellung:
Asenweg
Asen: nordische Bezeichnung der germanischen Götter
Beowulfstraße
Beowulf (möglicherweise „Bienen-Wolf“): ein Held der Gauten aus dem gleichnamigen frühmittelalterlichen epischen Heldengedicht in angelsächsischen Stabreimen.
Friedrich-Panzer-Weg
Bayerischer Sagenforscher
Klara-Ziegler-Bogen
Deutschlands letzte Heldendarstellerin, spielte u.a. Brunhild in den „Nibelungen“
Maria-Nicklisch-Straße
Deutsche Schauspielerin. Spielte u.a. die Hexe in „Faust“ (Verfilmung; 1988).
Peter-Lühr-Straße
Deutscher Schauspieler. Filmografie: „Der Mann, der zweimal leben wollte“, „Hunde, wollt ihr ewig leben“, „Unheimliche Geschichten“ u.v.m.
Der Bezug zu den Nibelungen in Gestalt des Klara-Ziegler-Bogens passt gut zur Straßenvergabe in der angrenzenden Gemeinde Neubiberg:
Fortsetzung in Neubiberg: Hier findet der sagenhafte Stadtteil nahtlos seine Fortsetzung in Gestalt der Nibelungensage. Die Straßen heißen hier Brunhildenstraße, Nibelungenstraße, Rheingoldstraße, Siegfriedstraße, Walkürenstraße und Wotanstraße.
Die Frage nach dem Grund für den Hang zu den Märchen und Sagen wurde aber immer noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Möglicherweise war Waldperlach einfach immer schon märchenhaft. Und wenn nicht, ist es das durch die Straßennamen vielleicht inzwischen geworden. Aber vielleicht weiß ja ein Leser mehr … 2012 feierte Waldperlach übrigens 100-Jähriges. 100 Jahre, das ist der Zeitraum, den Dornröschen schlafen sollte.
Ist Waldperlach mystisch?
Klar, Straßennamen alleine machen aus einem Ort noch lange nichts Mystisches. Viele werden nun enttäuscht sein, denn der Märchenbezug spiegelt sich tatsächlich nur in den Straßennamen wider. Zumindest zwei Steinkreise verleihen dem Stadtteil einen gewissen Flair, der in die mystische Richtung geht: Mini-Stonehenge in München Waldperlach
Auch das ist Waldperlach: Der Baggersee (Rothsee) mit dem Biotop ist ein Überbleibsel des früheren Kieswerks Fritz Roth und liegt auf Waldperlacher Grund.
Am 3. Mai 1922, auch wie heute ein Dienstag, da stand das letzte Mal ein riesige weiße Rauchwolke über dem Wendelstein, dem einzigen Vulkan in unseren Alpen. Der Überlieferung nach soll ungefähr alle 100 Jahre ein neuer Ausbruch bevor stehen.
Das ist natürlich frei erfunden. Das Foto mit der Wolkenformation über dem Berg ist gestern entstanden, aber auf alt getrimmt worden. Von einem Vulkan ist auch eher nichts bekannt.
Ein Polizeibericht vom 1. Juli 1876 berichtet von einer schrecklichen Ausgeburt des Aberglaubens. In der Nähe von Newport (Grafschaft Gwent, Südwales) wurde eine alte Frau namens Margaret „Peg“ Grover der Hexerei verdächtigt. Schön längere Zeit glaubten viele in der Gegend, dass die Frau für Unglücke verschiedener Art verantwortlich sei. Als ein kleines Mädchen namens Sarah Parvis unerwartet starb und sich Peg auch in dieser Zeit in der Nachbarschaft aufgehalten hatte, glaubten Arbeiter, dass Peg für den Tod verantwortlich sei. Diese schlangen ein Seil um Pegs Taille und warfen sie ins Wasser. Das Seil wurde schließlich über einen Ast geworfen, um die Frau zum großen Vergnügen der Zuschauer abwechselnd ins Wasser zu tauchen und wieder hochzuziehen. Der Vorgang wurde zehn- bis zwölfmal wiederholt. Vermutlich wäre die Frau gestorben, aber zum Glück kamen Nachbarn hinzu, die nicht dem Hexenglauben verfallen waren und die Frau befreiten.
Wasserprobe
Wasserprobe per Stuhl an einer altem Frau. Originaltitel: „Old woman draught at Ratcliffe Highway“. Illustration aus einem Volksbuch aus dem 18. Jahrhundert, das in Volksbüchern des 18. Jahrhunderts von John Ashton (1834) reproduziert wurde. Datum: vor 1800. Lizenz: Public Domain
Auch wenn der Polizeibericht hier nicht darauf eingeht, sprechen andere Quellen sprechen davon, dass die Abgergläubischen die Frau einer sogenannten Wasserprobe unterzogen hätten. Die Idee dahinter: Wenn die Frau eine Hexe wäre, würde sie den Test bestehen, also nicht untergehen. Danach könnte sie als Hexe verurteilt werden. Ging die Frau hingegen unter, wäre ihre Unschuld bewiesen. Aber allzu oft kam es dabei zu Todesfällen. Die Frau hatte halt dann das Pech gehabt, die Prozedur nicht überlebt zu haben. Das Motto: Tot, aber quasi freigesprochen wegen erwiesener Unschuld. Unter dem Segen der Kirche durchgeführte Wasserproben gab es seit 1215 nicht mehr, weltlich wurde das Verfahren allerdings noch länger angewendet. Vereinzelt sind Wasserproben als Rechtsmittel aber nur bis zum späten 17. Jahrhundert dokumentiert. Daher darf hier eher eine Art von besonders grausamer und verblendeter Selbstjustiz in Gestalt von Folter angenommen werden – in einer Gesellschaft, die schon deutlich aufgeklärter als noch im Mittelalter war, auch wenn die Reaktionen der Beteiligten anderes vermuten lassen.
Die Fotos mit dem Bach und dem alten Stauwehr hier dienen nur zu Illustration, sie haben keine Verbindung mit dem Fall. Ich habe sie 2021 in Glonn (bei Grafing) aufgenommen. Die Fotos scheinen aber etwas erzählen zu wollen und sind meines Erachtens für eine reine Bilderstrecke ohne Geschichte zu schade, daher werden sie hier gezeigt.
Quelle Polizeibericht: „Als Opa die Oma erstach“ / hrsg. von Leonard de Vries, Stalling-Verlag, 1976
„911“ steht bekanntlich als Schreckenssymbol für die islamistischen Terrorattentate vom 11. September 2001 in New York, bei denen Terroristen zwei Passagiermaschinen in die beiden Türme des World Trade Centers lenkten. Beide Gebäude stürzten dann ein, wie wir alle wissen.
Weniger bekannt dabei ist, dass 911 nicht nur das Datum in amerikanischer Schreibweise darstellt (dort wird erst der Monat und dann der Tag geschrieben), sondern auch die Notrufnummer in den USA. Eine weitere Verbindung zum Thema Unglück.
In der Satellitenstadt München Neuperlach gibt es auch viele Hochhäuser, aber wegen der Einflugschneise des Flughafens Riem, der inzwischen längst stillgelegt ist, mussten die meisten Häuser (gerechnet mit allen Aufbauten wie Fahrstuhlbetriebsräumen) unter 25 Metern und damit knapp unter der Grenze für echte Hochhäuser bleiben. Laut allgemeiner Definition muss der Fußboden des höchstgelegenen Aufenthaltsraums mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegen, damit ein Haus als Hochhaus gilt (Quelle: Brockhaus Wissenschaft und Technik). In der Praxis bedeutete das, bei 8 Stockwerken (9 Geschossen) war Schluss.
Es gibt aber auch eine Reihe von Ausnahmen. Gebäude, die außerhalb der Hauptflugschneise liegen, durften bis zu 65 Meter hoch werden.
Die beiden höchsten Gebäude des Stadtteils bringen es daher doch auf immerhin 17 Stockwerke (18 Geschosse). Die Höhe beträgt jeweils 64,14 Meter. Sie stehen nahe beieinander und können durchaus als Zwillingstürme gesehen werden. Von vielen Neuperlachern werden die die beiden am Gerhart-Hauptmann-Ring liegenden Wohnhäuser (in Nähe des pep, des größten Münchner Einkaufszentrums) auch so bezeichnet.
Der erste Turm wurde 1975 fertiggestellt, der zweite 1982. Bei der Fertigstellung waren also die Terroranschläge vom 11. September noch ganz, ganz weit weg.
Hausnummern 9–11 für diese Zwillingstürme!
Zwillingstürme in Neuperlach, links Haus 11, rechts Haus 9 (Archiv). Bild: Franco und Manuel aus Neuperlach
Ein durchaus makabrer Zufall ist, dass die beiden Türme ausgerechnet die Hausnummern 9 (der 1975 fertiggestellte Bau) und 11 (der 1982 fertiggestellte Bau) erhalten haben.
Umgebungskarte Zwillingstürme Neuperlach. Quelle: OpenStreetMap, bearbeitet durch Thomas Irlbeck, Lizenz: Open Database License 1.0Turm 9 (Bild von 2021)Turm 11 (Bild von 2021)
Für mich als Bewohner der Hochhaus-Satellitenstadt München Neuperlach war der Gedanke, dass es ganz in der Nähe einen Steinkreis geben soll, der an Stonehenge erinner, sehr abenteuerlich, zumal ich noch nie von so etwas gehört hatte. Aber ich bekam den Tipp, doch, so etwas existiere wirklich. Also habe ich mich an den Ort begeben. Unweit des U-Bahnbetriebshofes in Neuperlach Süd im Rockinger Wald, der bereits zu Waldperlach gehört, findet sich so ein Steinkreis. Genau genommen sind es sogar zwei, die nur wenige Meter auseinanderliegen. Einer besteht aus sieben aufrecht stehenden Steinen (im Folgenden „Hauptsteinkreis“ genannt), beim anderen sind die Steine in den Boden eingelassen („Bodensteinkreis“).
Beide Steinkreise sind natürlich nicht so imposant wie das Original. Der Hauptsteinkreis erinnert auch nur ganz entfernt an Stonehenge. Nicht nur in der Größe und der Steinanzahl liegt der Unterschied, sondern es fehlen bei der Kopie auch waagrecht angebrachte Steine.
Schön anzuschauen sind die Steinkreise aber allemal. Es ist ein netter Ort für eine kleine Sause oder zum Meditieren.
Entstehung der Steinkreise
Google Maps gibt den Hauptsteinkreis als „Keltischen Steinkreis“ aus, der Bodensteinkreis ist nicht eingezeichnet. OpenStreetMap kannte bei der Erstellung dieses Artikels beide Steinkreise nicht; inzwischen (2024) sind sie dort zu finden.
Im Netz findet sich praktisch nichts zur Entstehung und zur Geschichte, nicht einmal das Entstehungsjahr. Es darf getrost angenommen werden, dass es sich nicht wie beim Original um eine historische, über 4.000 Jahre altes Anlage aus der Jungsteinzeit mit Ambitionen auf ein frühzeitliches Observatorium handelt, sonst wäre der Ort längst weltberühmt.
Stonehenge. Lizenz: Public Domain
Aber könnte es sich um weniger bedeutende historische Steinkreise handeln, die als Kultort dienten, in Verbindung mit einer Grabanlage stehen oder deren Zweck nebulös bleibt? Solche Steinkreise gibt es nicht nur in Europa eine ganze Reihe, auch in Deutschland, etwa den Boitiner Steintanz in Mecklenburg-Vorpommern, der aus gleich vier Kreisen besteht.
Wohl kaum. Denn die Anlagen sind nicht im Bayerischen Denkmalatlas verzeichnet, der als vollständig und zuverlässig angesehen werden kann. Auch macht die Anlage nicht den Eindruck, antik zu sein. So muss davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Kunstaktion handelt. Seltsam ist nur, dass es offenbar keine weiteren Informationen dazu gibt. Das Fehlen einer Entstehungsgeschichte verleiht dem Ort aber auch wieder eine gewisse Mystik.
Da das Gelände „Rockinger Wald“ bzw. „Rockinger Park“ heißt, hatte ich eine Idee. Es gibt den Münchner Landschaftsgärtner Andreas Rockinger. Seine Berufskollegen haben in der Nähe in Taufkirchen (also nicht besonders weit entfernt) einen Park angelegt. Meine Idee war nun, dass der Wald nach seinem Vater oder Opa benannt wurde und Andreas Rockinger die beiden Steinkreise realisiert hat. Der Name Rockinger ist ja jetzt nicht gerade häufig anzutreffen.
Dich eine Recherche war ernüchternd. Die Namensgleichheit ist doch ein Zufall. Andreas Rockinger ist für die beiden Steinkreise nicht verantwortlich. Ich bedanke mich bei ihm für die sehr freundliche Antwort. Aber das Rätsel bleibt weiterhin ungelöst.
Die bekannte und angesehene „Parapsychologische Beratungsstelle“ in Freiburg (Leiter: Dr. Dr. Walter von Lucadou) steht vor dem Aus. Das Land Baden-Württemberg hat nicht nur die Fördergelder gestrichen, sondern fordert nun auch bereits bewilligte und ausgezahlte Fördergelder in Höhe von rund 250.000 Euro zurück. Per Online-Petition, die hier unterzeichnet werden kann, soll nun die Einrichtung gerettet werden. Auf der Petitionsseite ist zu lesen:
Die „Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e.V. (WGFP)“ und damit die „Parapsychologische Beratungsstelle“ in Freiburg stehen quasi vor dem finanziellen Aus – und dies nicht etwa aufgrund fehlerhaften Wirtschaftens oder aufgrund eines mangelnden öffentlichen Interesses oder Bedarfs an der Arbeit dieser seit Jahrzehnten erfolgreichen und bekannten Institution. Im Gegenteil, die Arbeit der Parapsychologischen Beratungsstelle ist weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt und angefragt.
Vielmehr resultiert die aktuelle existentielle Bedrohung in einem Verwaltungsverfahren des Ministeriums Kultus, Jugend und Sport zur Rücknahme von Zuwendungsbescheiden aus dem Jahre 2013.
Die „Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e.V. (WGFP)“ hat die international bekannte, 1989 von Dr. Dr. Walter von Lucadou als autonomes Projekt gegründete „Parapsychologische Beratungsstelle“ in Freiburg i.Br. seit mehr als 30 Jahren finanziell aus ihren Spenden-Mitteln unterstützt, weil die Beratungsstelle trotz der bisherigen institutionellen Förderung durch das Land Baden-Württemberg immer unterfinanziert war.
Zum Ende des Jahres 2019 hat das Ministerium für Jugend, Kultus und Sport von Baden-Württemberg nach fast 30 Jahren die institutionelle Förderung eingestellt. Als Begründung wurde angegeben: „Leider stehen dem Kultusministerium für eine derartige institutionelle Förderung keine Haushaltsmittel zur Verfügung, zumal eine Ressortzuständigkeit für die gegebenen Fragestellungen nicht vorhanden ist“.
Seitdem muss sich die Beratungsstelle ausschließlich aus Spenden finanzieren und ist angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten psychischen Belastungen in der Bevölkerung wegen Personalmangels vollkommen überlastet.
Jetzt fordert (durch „Förmliche Zustellung“ am 02.03.2021) die Stabsstelle für Religionsangelegenheiten / Staatskirchenrecht im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg von der WGFP eine Summe von ca. 247.600 Euro mit der absurden Begründung, die WGFP müsse die Förderung, die die Beratungsstelle vom Land seit 2013 bekommen habe, zurückzahlen. Die WGFP hätte somit ihr gesamtes Vermögen für die Finanzierung der autonomen Parapsychologische Beratungsstelle verwenden müssen. Die Forderung übersteigt die Mittel der WGFP allerdings bei Weitem. Die WGFP und die Beratungsstelle stünden vor dem Aus.
In insgesamt 10 amtlichen Berichten der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA), die im Landeskabinett behandelt, von den jeweiligen Ministerien abgesegnet, und anschließend als Mitteilung der Landesregierung an den Landtag von Baden-Württemberg als offizielle Landtagsdrucksachen veröffentlicht wurden, wird die Arbeit der Parapsychologischen Beratungsstelle detailliert dargestellt.
Diesen Darstellungen wurde von keiner Seite widersprochen oder Kritik daran geübt. Ganz im Gegenteil: Die Arbeit der Beratungsstelle genießt großes nationales und internationales Ansehen und eine entsprechende Resonanz in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Hr. Dr. Dr. Walter von Lucadou hat im Auftrag des Ministeriums in unzähligen Publikationen und Vorträgen seine Arbeit dargestellt und darauf abgehoben, wie wichtig es ist, bereits im Vorfeld Aufklärungs- und Präventionsarbeit zu leisten.
Auf einen Brandbrief am 03.03.2021 an die Ministerin Dr. Susanne Eisenmann erfolgte keine Reaktion. Deswegen habe ich diese Petition gestartet.
Ich schreibe hier nicht nur als Bürgerin dieses Landes, die fassungslos vor einer solchen schikanösen Forderung steht, sondern auch als Tochter eines Mannes, der sein halbes Leben der Aufgabe gewidmet hat im Rahmen der Parapsychologischen Beratungsstelle, Menschen zu helfen, zu unterstützen und zu beraten. Es wäre nicht nur eine Zerstörung der WGFP und der Beratungsstelle, sondern auch die schändliche Entwürdigung eines engagierten und wohlwollenden Menschen, der so vielen Notleidenden geholfen hat.
Hiermit bitte ich Frau Dr. Eisenmann, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport das oben genannte Verfahren zu stoppen, den Rückforderungsbescheid zurückzunehmen, auf diese in Anbetracht des Landeshaushalts geringfügige Summe zu verzichten und das traditionelle und besondere Angebot der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e. V. für die Bürgerinnen und Bürger zu erhalten.
Renate von Lucadou
Diplom Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Freiburg
Das Kuriosum ist, der Bahnhof weist keine Ein- und Ausgänge auf. Es gibt also keine Straßen, die zum Bahnhof führen. Es ist es auch fast unmöglich, den Bahnhof zu Fuß zu erreichen oder zu verlassen, da er nicht einmal durch Trampelpfade erschlossen ist. Der Bahnsteig ist zudem eingezäunt, das Gelände steil und unwegsam. Die Banhofskonstruktion ist an einer Klippe gebaut und wird mit einer Reihe von Beton- und Stahlelementen von unten gestützt.
Allenfalls kann man sich mit einem abenteuerlichen Sprung in den Fluss davonmachen. Das ist aber eher nicht der Zweck. Vielmehr dient der Bahnhof dazu, eine Pause einzulegen und auf der Aussichtsplattform den Blick auf den Nishiki River und das bewaldete Tal zu genießen. Der Hektik des Alltags zu entfliehen, die Ruhe zu finden, zu entschleunigen, zu meditieren, das ist das Ziel. Nicht der Weg ist das Ziel, der Bahnhof ist das Ziel!
Nur bestimmte Züge halten am Bahnhof. Diese haben dann laut Betreiber 10 bis 15 Minuten Aufenthalt, sodass der Besucher nicht zwingend auf einen der nächsten Züge warten muss, um den ganz besonderen Bahnhof wieder zu verlassen.
Der Bahnhof wurde 2019 eröffnet, die Baukosten betrugen rund 112 Millionen Yen (knapp 900.000 Euro; Stand März 2021). Neben dem eigentlichen Bahnsteig gibt es praktisch nichts, keinen Fahrkartenschalter oder Kiosk, nicht mal einen Fahrkarten- bzw. Getränkeautomaten. Nur die wellenförmige Überdachung ist noch erwähnenswert.
Im September 2020 habe ich mein Haus fotografiert. Grund war ein Zettel am Fenster, eine Wohnung sei zu verkaufen. Ich kam spontan auf die Idee, ein Gespenst einzumontieren. Mir war einfach danach. Nicht zu deutlich sollte es sein, aber erkennbar. Ich habe das vorher noch nie gemacht. Ich wollte schauen, wie aufmerksam meine Leser auf meiner inzwischen eingestellten Stadtteilseite neuperlach.org sind, auf der ich das Bild veröffentlichte. Es war fast zu erwarten: Kaum jemandem fiel das Gespenst auf.
Am 11.03.2021 entdeckte ich ein sehr schönes Spielgerät in meinem Stadtteil, und auch hier war mir danach, ein Gespenst einzuschmuggeln. Das war das zweite Mal überhaupt, dass ich auf solch ein Stilmittel zurückgriff. Dabei war ich der Auffassung, auf dem Anhänger würde sich das Gespenst gut machen.
Nur einen Tag später (also am 12.03.2021) erblickte ich wiederum etwas an meinem Haus, jetzt ein paar Meter weiter links. Es war ein großes weißes Laken, das an einem Baum hing. Ich musste schmunzeln und fotografierte die Szenerie spontan.
Erst ein paar Tage später, jetzt, erinnerte ich mich an das erste Foto und dass sich da eine Verbindung konstruieren lässt. Es schaut so aus, als hätte hier das Gespenst seinen Umhang abgelegt.
Es ist einfach ein netter Zufall, eine kleine Geschichte, mehr nicht.
Schaurig schön! Lizenz: Public DomainLizenz: Public Domain
Bäume sind nicht nur lebensnotwendig, sondern in vielfacher Weise etwas Tolles, Mystisches, Geheimnisvolles, Wunderbares. Hier soll es aber auch um die dunkle Seite der Bäume gehen. Eine solche gibt es durchaus. Dabei sind jetzt nicht primär Unfälle mit Bäumen das eigentliche Thema, sondern das Spektrum von Mythen, Legenden sowie menschlicher Phantasien und Ängste. Der Baum als Archetyp.
Ohne sie wäre das Leben auf der Erde nicht denkbar. Bäume reinigen als grüne Lunge unsere Luft und liefern den wichtigen Rohstoff Holz – für Möbel, Häuser, Papier und vieles mehr. Aber auch als Brennstoff musste vor allem früher das Holz herhalten. Mit Holz zu heizen, ist aber wieder im Trend: Bei Pelletheizungen gibt es Zuwächse. Auch als Baustoff ist Holz wieder höher im Kurs, sogar im wahrsten Wortsinn. Neben üblichen Häusern mit nur wenigen Stockwerken hat der natürliche Baustoff nun sogar bei Hochhäusern Einzug gehalten.
Majestätische Eiche. Lizenz: Public Domain
Rekorde: Bäume können bis zu 130 Meter hoch werden. Auch beim Alter sind Bäume spitze: Der älteste bekannte Baum ist etwa 10.000 Jahre alt. Eindruck macht auch das Wurzelwerk: Die Wurzeln eines Baumes können mehrere Kilometer umfassen.
Lizenz: Public Domain
Viele Bäume sehen majestätisch aus. Bäume sind sehr beliebt. Vor allem Kinder klettern gerne auf Bäume, bauen Baumhäuser. Viele Menschen gehen am liebsten im Wald spazieren. Bäume spenden Schatten, nicht nur im Biergarten Mein Freund, der Baum.
Vom Wunderbaren zum Dunklen
Auch wenn ich Bäume und Wälder wirklich extrem mag, fasziniert mich auch die dunkle Seite daran.
Ein in einem Marterl (Bildstock) verarbeiteter schrecklicher Unfall. Die Jungfrau Teresia Pichler (17) hat durch einen Baumschlag am 1. Dezember 1876 den Tod gefunden (Aying, Bayern)
Bei dem Dunklen ist jetzt nicht in erster Linie gemeint, dass Bäume Menschen verletzen oder erschlagen können. Vielleicht rächen sie sich ja, weil man ihre Artgenossen fällt, wenn sie einem Neubau im Weg stehen.
Eher schon ist es das Irrationale. So haben nicht nur Kinder Angst, sich im Wald zu verlaufen. Der Wald als hinterhältige Falle, der einen nicht mehr entkommen lässt. Bei Nacht und Nebel kann die Angst dann potenziert werden.
Pareidolie: Baumgesicht. Foto: ODonnell5475 / Lizenz: CC BY-SA 4.0
Manchmal wirken Bäume auch deshalb oft unheimlich, da sich in den vielen komplexen Strukturen besonders leicht Gesichter und andere lebendige Elemente erkennen lassen. Das Phänomen, das nicht nur von Bäumen bekannt ist, wird als Pareidolie bezeichnet.
Leben in den Bäumen
Da ist aber tatsächlich etwas Lebendiges in den Bäumen. Zunächst einmal kann man sie durchaus den Lebewesen zurechnen. Neuere, aber nicht unumstrittene Forschungen gehen sogar davon aus, dass Bäume in einem gewissen Rahmen Empfindungen haben, ihre Umgebung wahrnehmen und sogar mit dieser kommunizieren können. Zwar besitzen Bäume und Pflanzen keine Nervenzellen, aber sie produzieren Hormone, die sie mithilfe eines feinen Adergeflechts zu ihren Organen übermitteln, ist im Artikel Die Sinne der Pflanzen (National Geographics) zu lesen..
Frühere Generationen mögen das geahnt haben. Der Mensch war immer in Verbindung mit den Bäumen, war er doch auf Holz als Brenn- und Baustoff angewiesen. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn er menschliche Eigenschaften in Bäume projiziert – in Träumen, in Geschichten, im Aberglauben. Bäume werden zu einem beseelten und denkenden Wesen. Um diese Geschichten geht es im Folgenden.
Besonders gruselig: Baum mit Krähen. Lizenz: Public Domain
Bäume in Literatur und Filmen
Ich habe bewusst nur 7 Werke ausgesucht, damit es nicht zu viel „Holz“ wird.
Poltergeist (Kinofilm, 1982)
Der Film handelt von der Neubausiedlung Cuesta Verde, die auf einem ehemaligen Friedhof errichtet wurde. Die Grabsteine wurden versetzt, aber aus Profitgründen beließ man die Toten im Boden. Es kam, wie es kommen musste, die Toten sind nicht sonderlich begeistert und rächen sich. Das Perfide: Sie machen die Arbeit nicht alleine, sondern spannen auch einen Baum ein, der vor dem Haus der Protagonisten steht.
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Bei einem Gewitter erwacht der Baum zum Leben. Seine Äste werden zu Armen und Händen, dir richtig fest zupacken können. Die Übermacht der vielen Astarme ist furchterregend. Der Baum durchbricht das Kinderzimmerfenster und holt Robbie, den Sohn der Familie, zu sich. Die Eltern und die Schwester Dana versuchen verzweifelt, Robbie dem Baum zu entreißen.
Der Baum wird schließlich von einem plötzlich auftauchenden Tornado aus dem Boden ausgerissen. Dem Vater gelingt es in letzter Sekunde, Robbie zu befreien. Schließlich fliegt der Baum davon.
Bäume sind dazu verdammt, immer am selben Ort zu stehen. Hier aber kann er sogar fliegen – fast mit dem Kind an Bord. Diese anvisierte Kindesentführung überschreitet dramaturgisch wie auch metaphorisch sämtliche Grenzen.
Blair Witch Project (Kinofilm, 1999)
Der Film greift das Szenario auf, dass sich Menschen im Wald verirren und nicht mehr herausfinden. Die Protagonisten haben dabei den Eindruck, immer an den gleichen Stellen vorbeizukommen und damit im Kreis zu laufen.
Dieses Gefühl der Ohnmacht wird noch durch Szenen gesteigert, in denen die Akteure seltsame Figuren aus Zweigen und Garn entdecken, die auf den Bäumen aufgehängt sind. Dazu kommen seltsame Geräusche und vermeintliche Kinderschreie in der Nacht.
Harry Potter (ab 1997)
Weidenbaum. Lizenz: Public Domain
Bei dieser Romanreihe spielt ein Baum eine besondere Rolle, die „Peitschende Weide“. Dabei handelt es sich um einen magischen Baum, der am Rande des „Verbotenen Walds“ auf dem Schulgelände von Hogwart steht. Der Baum schlägt mit seinen Ästen auf alle Menschen und Dinge ein, die ihm zu nahe kommen. Der Baum birgt ein Geheimnis, er bewacht einen versteckten Eingang. Drückt man auf eine bestimmte Wurzelknolle am Stamm, hört der Baum vorübergehend das Schlagen auf, sodass der Geheimgang gefahrlos betreten werden kann.
Hänsel und Gretel
Hänsel markiert heimlich den Weg mit weißen Steinchen, um später den Weg aus dem Wald herauszufinden. Lizenz: Public Domain
Hier findet sich die Urform eins Erzählelements, bei der eine Spur gelegt wird, um aus einem tiefen, dunklen Wald wieder herauszufinden. Der Vater von Hänsel und Gretel ist ein armer Holzfäller. Die Mutter weiß in der Not nicht mehr weiter und überredet ihren Mann zu einem unfassbaren Plan, nämlich die beiden Kinder im Wald auszusetzen. Der Vater führt die Kinder in den Wald und lässt sie unter einem Vorwand zurück. Doch Hänsel hat die Eltern belauscht und kennt deren Plan. Er hat weiße Steinchen ausgelegt, sodass die Kinder wieder zurückfinden. Doch die Eltern geben nicht auf. Erneut sollen die Kinder ausgesetzt werden. Dieses Mal hat Hänsel nur eine Scheibe Brot dabei. Die Krumen, die er legt, werden bedauerlicherweise von Vögeln verspeist. Die Kinder finden den Weg nicht mehr zurück. Dafür stoßen sie auf ein Hexenhäuschen …
Tanz der Teufel (Kinofilm, 1981)
In dem lange Zeit beschlagnahmten und indizierten Film macht eine Gruppe Jugendlicher Urlaub in einer Waldhütte in Tennessee. Im Keller finden sie ein altes, mysteriöses Buch sowie ein Tonbandgerät. Manche Tonbänder sollte man vielleicht nicht abspielen. Doch es ist zu spät. Im Wald rings herum erhebt sich als Reaktion darauf „das Böse“. Die Gruppe wird durch dämonische Kräfte dezimiert. Dabei nutzen die Dämonen die Menschen als Wirte, um in deren Gestalt auf die anderen Jugendlichen losgehen. Ein Coronavirus ist harmlos dagegen.
Hier steht der Wald nicht unmittelbar für das Böse, sodass der Film es vermutlich gar nicht in diese Aufstellung geschafft hätte, wenn es nicht eine Szene gäbe, die alles ändert: Eine der Akteurinnen wird von einem zum Leben erwachten Baum vergewaltigt. Zu allem Überfluss holt sie sich dabei auch noch eine sexuell übertragbare Krankheit.
Alte Eiche. Lizenz: Public Domain
Curse of the Witching Tree – Das Böse stirbt nie (Kinofilm, 2015)
In diesem Horrorfilm wird eine Mutter vor 500 Jahren wegen Mordes an ihrem Sohn zum Tode verurteilt und als Hexe gehängt. Sie ist aber unschuldig. Gerade noch rechtzeitig verflucht sie den Baum und die Umgebung. In den folgenden Jahrhunderten sterben insgesamt neun Kinder unter rätselhaften Umständen. Ihre Leichen werden im Keller eines Haus, das im Wald liegt, bestattet. Der Mythos sagt, dass die Seelen der Toten bis heute durch die Wälder streifen. Ein Sprung in die Jetztzeit: Eine Frau will nach dem Autounfall ihres Mannes, der im Koma liegt, mit ihren Kindern einen Neuanfang machen und zieht aufs Land. Sie landet ausgerechnet in dem genannten Haus …
Lizenz: Public Domain
The Tree (Kinofilm, 2010)
Peter, lebt mit seiner Frau Dawn und den vier Kindern glücklich im australischen Outback. Eines Tages holt Peter seine Tochter vom Spielen ab. Im Auto erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. Durch die weggefallene Kontrolle über den Wagen kollidiert dieser mit dem Feigenbaum am Familienhaus. Die Familie kommt wie zu erwarten mit dem Tod von Peter nicht klar. Dawn bekommt Depressionen, die Kinder werden egoistisch und aggressiv. Die achtjährige Tochter Simone ist aber überzeugt davon, dass dieser Baum Peters Seele einverleibt hat und nun ihr zuflüstert. Sie klettert immer häufiger auf den Baum, um sich mit ihrem Vater auf ihre Weise zu unterhalten. Ein paar Tage später reißt Simone ihre Mutter aus dem Schlaf und vertraut ihr das Geheimnis an. Dawn klettert daraufhin selbst auf den Baum hinauf, verteilt persönliche Dinge von Peter. Sie glaubt, dass seine Seele in den Baum übergangen ist und spricht zu ihrem Mann.
Der Baum wirkt auf die Familie allerdings aggressiv. Seine Wurzeln greifen das Fundament des Hauses an, er beschädigt auch Wasserleitungen. Ein Klempner (George) nimmt sich der Sache an. Es ergibt sich, dass Dawn bei ihm als Verkäuferin arbeitet. Sie verliebt sich in ihn. Dann kracht ein sehr großer Ast in Dawns Schlafzimmerfenster und landet direkt auf ihrem Bett. Dawn hält das für eine Bestrafung Peters. Sie sucht die Versöhnung, indem sie sich an den Ästen und Blättern einkuschelt. Simone ist wütend, als sie hinter den Liebhaber der Mutter kommt. Die Wut steigert sich, als George den Ast mit dem ganzen Gestrüpp mit Gewalt aus dem Schlafzimmer entfernt.
Alter Olivenbaum. Lizenz: Public Domain
Die Familie macht schließlich Weihnachtsurlaub am Strand. Simone ist damit sehr unzufrieden, da es das erste Weihnachten ohne Peter ist. Als die Familie aus dem Urlaub zurückkehrt, hat der Baum weitere größere Schäden am Haus verursacht. Er droht das Haus zu zerstören. George will den Baum fällen lassen. Damit kommt er auch den Nachbarn entgegen, die auch bereits Probleme bekommen haben, da die Wurzeln bis in ihrer Grundstücke wachsen. Simone ist mit den Plänen nicht einverstanden. Sie verbarrikadiert sich in einem auf dem Baum errichteten Baumhaus und bewirft die bereits eingetroffenen Holzfäller und George mit Gegenständen. Simone ist nicht dazu zu bewegen, vom Baum abzusteigen. Sie droht sogar damit, sich etwas anzutun, indem sie vom Baumhaus springt. Dawn vermittelt und fordert George auf, die Fällung abzubrechen. Nach einem Streit gibt sie ihm den Laufpass.
Zu allem Überfluss zieht dann auch noch ein Zyklon heran. Die Familie kann sich retten, aber das Haus wird nahezu zerstört und der Baum entwurzelt.
Auch hier steht ein Baum im Mittelpunkt, auch wenn die Natur es hier eher mit der Kirche nicht gut meint. Lizenz: Public Domain
Das Grab der kleine Florence. Eine sehr traurige, aber auch rührende Geschichte. Foto: Natalie Maynor / Lizenz: CC BY 2.0
Natchez, Mississippi: 1871 wurde das sehr ungewöhnliche Grab dieses 10-jährigen Mädchens mit einer leicht zugänglichen Treppe gebaut, damit ihre Mutter sie bei Gewittern trösten konnte.
Foto: Shanna Riley / Lizenz: CC BY 2.0Detail Treppenabgang. Foto: Natalie Maynor / Lizenz: CC BY 2.0
Die zehnjährige Florence Irene Ford (* 03.09.1861, † 30.10.1871) starb an Gelbfieber. Während ihres kurzen Lebens hatte sie große Angst vor Gewittern bzw. Stürmen hatte (das englische storm, das in den Quellen genannt ist, bedeutet beides, Gewitter und Sturm), und wann immer ein entsprechendes Unwetter auftrat, eilte sie zu ihrer Mutter, um Trost zu finden.
Nach ihrem Tod war ihre Mutter so traurig, dass sie den Sarg von Florence mit einem Glasfenster am Kopf des Kindes versehen ließ. Das Grab auf dem Stadtfriedhof am Ufer des Mississippi wurde derart konstruiert, dass ein spezieller Aufenthaltsbereich mit der gleichen Tiefe des Sarges am Kopf des Kindes bereitgestellt wurde. Über eine Treppe konnte die Mutter 6 Fuß zu ihrer Tochter herabsteigen, um Florence bei Gewittern zu trösten. Um die Mutter bei Gewittern zu schützen, wurden klappbare Metalltüren über dem Aufenthaltsbereich installiert.
Eingangsbereich des Friedhofs. Foto: NatalieMaynor / Lizenz: CC BY 2.0Weiterer Teil des Friedhofs. Foto: Billy Hathorn / Lizenz: CC BY 3.0
Die Mutter starb 1892. Mitte der 1950er-Jahre wurde am Fuß der Treppe eine Betonwand errichtet, die das Glasfenster des Sarges von Florence abdeckt, um Vandalismus zu verhindern.
Der Grabstein hat die Inschrift „Sacred to the memory of Florence Irene – daughter of Washington & Ellen H. Ford. As bright and affectionate a daughter as ever god with his image blest.“ (Geweiht dem Andenken von Florence Irene, Tochter von Washington & Ellen II. Ford. So hell und liebevoll, wie sie jemals Gott mit seinem Bildnis beschenkt hat.)
Das Grab existiert bis heute, und auch die Metalltüren sind weiterhin in Betrieb. Besucher können die Treppe begehen, um Florence ganz nahe zu sein.
Die abgetrennte Hand eines Toten bewegt sich. Die Hand malt. Mit den Fingern. Der Ausdruck Fingermalerei scheint eine neue Bedeutung zu erhalten. Doch auch wenn die Geschichte nach dem Okkulten klingt, muss man hier die Parapsychologie wohl nicht bemühen. Denn bewegt wird die Hand von Morten Viskum (*1965), dem umstrittensten Künstler Norwegens. 1998 verwendete er erstmals die Hand eines Toten als Pinsel.
Symbolbild
Es ist nicht die erste Provokation des Künstlers. Bereits 1995 machte er mit seiner Aktion „Rotte/oliven prosjekte“ auf sich aufmerksam. Innerhalb von zwei Tagen stellte er 20 Olivengläser, in denen er die Oliven durch Rattenbabys ersetzt hatte, in 20 Lebensmittelläden in den fünf größten norwegischen Städten auf.
Einige Jahre später schuf er ein Kruzifix, bei dem nicht Jesus Christus, sondern eine tote Ratte ans Kreuz genagelt worden war. Einige Kunstliebhaber mit begrenzt ausgeprägter Toleranz bedankten sich bei Viskum mit Morddrohungen.
Viskum studierte zunächst Veterinärmedizin. 1993 brach er das Studium nach 6 Jahren ab und ging an die Norwegische Akademie der bildenden Künste in Oslo. Der Künstler macht Installationen, Performances, Fotografie und Malerei. Das vorherrschende Thema ist der Tod. Er hat das Vestfossen Kunstlaboratorium gegründet, eine Kunstgalerie für internationale zeitgenössische Kunst im norwegischen Øvre Eiker. Viskum verfügt über eine private Kunstsammlung mit über 700 Kunstwerken von über 200 Künstlern.
Die Serie „Tote Hände“
Jede Hand, die der Künstler in die Hand bekommt, dient einer eigenen Serie. Von wem die Hände stammen und wie er an sie gelangen konnte, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Die Rezepturen der verwendeten Farbe unterscheiden sich. Für „Die Hand mit dem goldenen Ring“ setzte Viskum herkömmliche Farbe, Tierblut und Goldstaub ein. Dabei bemalte er zuerst die Leinwand mit Tierblut, wobei er die abgetrennte Hand als Pinsel verwendete. Dann legte er etwas Goldglitter in die Handfläche der abgetrennten Hand. Schließlich blies er den Glitzer über das Blut. Am Ende übermalte er den Glitzer mit verschiedenen Farben, wieder mit der Hand als Pinsel. Die Hände – und wie Viskum mit ihnen arbeitet – sind im Video zu sehen.
Der Prozess der Bildentstehung findet nicht nur im stillen Kämmerlein statt, sondern auch live vor Publikum. Spätestens jetzt ist es Eventkunst, wenngleich auch bei Bildern ohne Zuschauer das Performative im Vordergrund steht, nicht das fertige Bild. Es ist die Idee, die Geschichte, die Entstehung der Bilder.
Sensationsgier, niedrige Instinkte, ein billiger Trick?
Der Künstler wehrt sich dagegen, dass er auf Schock setze, auf niedrige Instinkte und Sensationsgier befriedige.
Er sagt, dass in der gesamten Kunstgeschichte Künstler Leichenhäuser und Autopsien besucht hätten, um die menschliche Anatomie zu malen. Er habe diese Tradition nur etwas erweitert, indem er die Körperteile aus der Leichenhalle entfernt und diese direkt als Werkzeug benutzt habe.
Ein Schalter, den man nicht so einfach wieder ausschalten kann
Dennoch, die meisten dürften erst einmal verstört sein, wenn sie erstmals von Morten Viskum und seiner Kunst hören.
Morten ist ein gängiger dänischer und norwegischer Vorname, der so viel bedeutet wie „der Mann vom Moor“. Dennoch mag man hier passenderweise eine Ähnlichkeit zu mortal (sterblich) sowie Morden erkennen.
Die allüberlagernde, tabubrechende Kurzbotschaft ist nun mal, dass er mit der Hand von Toten male, auch wenn das nur einen Teil der künstlerischen Prozesse ausmacht.
Schnell stellen sich die Fragen nach Moral und Ethik. Verstößt es gegen die Würde von Toten, selbst wenn die Menschen zu Lebzeiten zugestimmt haben? Wird hier die Totenruhe gestört? Immerhin wird das vielleicht komplizierteste, wertvollste Werkzeug der Natur, die menschliche Hand, als simpler Pinsel zweckentfremdet.
Das große Thema der eigenen Vergänglichkeit tritt ebenso hervor. Selbst die Vorstellung, dass die eigene Hand Viskum posthum als Pinsel dienen könnte, kann einem hierbei in den Sinn kommen.
Diese ganzen Gedanken werden Teil des Kunstprozesses. So einfach der Schalter auch umgelegt wurde, so wenig lässt er sich einfach wieder ausknipsen. Das alles zeigt, das ist weit mehr als eine simple Provokation, um berühmt zu werden.
Auch wer sich uninteressiert gibt oder angewidert abwendet, ist bereits Teil des Prozesses. Es beschäftigt einen lange. Wer anderes behauptet, verkennt das Unterbewusste, das stetig weiterarbeitet. Zumindest bis zum Tode.
2009 habe ich die Schiffleutkapelle Maria-Rast in Wasserburg am Inn fotografiert. Die Kapelle war damals noch ganz neu, sie war im selben Jahr fertiggestellt worden. Die dominante Aufschrift „Nahui in Gott’s Nam“ ist ein Gruß der Inn-Schifffahrer und bedeutet so viel wie „Packen wir es an!“ Im Inneren finden sich als Figuren die heilige Maria, der heilige Nikolaus sowie der heilige Jphannes Nepomuk, der als Schutzpatron der Brücken gilt.
Als ich die Bilder bearbeitete, war ich arg irritiert. Auffällig ist auf beiden Bildern ein dicker Lichtstrahl (1), der von rechts unten diagonal nach links oben führt. Er läuft parallel zur Dachkante und endet unterhalb des Daches. In der ersten Aufnahme sieht es so als, als stünde ein Projektor am Boden, der den Lichtstrahl erzeugt. In der zweiten Aufnahme startet er etwas weiter oben, dafür zeigt sich nun ein Orb auf dem großen Kreuz (2).
Der Lichtstrahl ist wohl kein göttliches Zeichen oder dergleichen, auch schwingt hier kein Jedi-Ritter sein Lichtschwert. Vielmehr dürfte es sich um eine innere Spiegelung des Kameraobjektivs handeln. Nett anzuschauen ist es allemal.
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