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Friedhof

Der Grabstein des kleinen Matthew, der den Rollstuhl sinnbildlich überwindet

Grab von Matthew Stanford Robison
Grab von Matthew Stanford Robison auf dem Salt Lake City Cemetery. Foto: Paramedic1952 / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Matthew Stanford Robison (* 23.09.1988, † 21.02.1999) aus Salt Lake City, Utah, USA, wurde infolge von Hypoxie (Sauerstoffmangel) blind geboren. Die Ärzte prognostizieren dem Buben nur wenige Stunden Überlebenszeit. Doch er lebte zehn Jahre. Größtenteils gelähmt war er auf den Rollstuhl angewiesen.

Sein Grab ist etwas ganz Besonderes. Auf dem Grabstein zeigt eine Bronzeskulptur, wie Matthew aufsteht und mit einem Bein auf dem Rollstuhl stehend nach oben gen Himmel greift..

Die Botschaft ist, er hat den Rollstuhl hinter sich gelassen, wenngleich erst nach seinem Tod. In erster Linie lässt sich hier eine religiöse Aussage feststellen: Im Jenseits, wenn man denn daran glauben will, wird der kleine Matthew sicherlich keinen Rollstuhl mehr brauchen. Die Skulptur dürfte aber auch Menschen, die nicht religiös sind, nicht kalt lassen. Die Skulptur zeigt das scheinbar Unmögliche: Krankheit und Rollstuhl werden überwunden. Es ist eine Hoffnung für die Zukunft, dass mit weiterem Fortschritt in der Medizin Menschen so ein Schicksal wie das des kleinen Matthew erspart wird. Die Skulptur versinnbildlicht das in rührender Weise. Auf jeden Fall sorgt so ein außergewöhnliches Grab für Diskussionen.

Der Grabstein mit der Skulptur wurde 2000 von Matthews Vater entworfen und ist 2,70 Meter hoch. Sein Motiv war, nicht die Trauer in den Vordergrund zu stellen, sondern das Grab zu einem Ort „der Freude und Inspiration“ zu machen. Das Grab wurde zur Attraktion.

Bereits 1993 hatte die Familie von Matthew die Stiftung Ability Found gegründet. Sie unterstützt Menschen mit körperlichen Einschränkungen beim Kauf medizinisches Equipments. Sie richtet sich an Menschen mit Zerebralparese, Spina bifida, Multipler Sklerose, Schlaganfall, Krebs und traumatischen Verletzungen. Die Stiftung verkauft auch Repliken des Grabsteins.

In einem Reddit-Beitrag heißt es. dass dieses Grabmal bei Menschen mit Einschränkungen nicht nur auf Zustimmung gestoßen sei. Einschränkungen seien als etwas Schändliches dargestellt, dem man entfliehen müsse, anstatt dass sie als Teil der Identität der Person akzeptieren würden.

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