Dies ist ein Artikel, den ich vor Jahren geschrieben habe. Ich finde die Straßennamen Waldperlachs so bemerkenswert, dass in den Artikel bei dieser Gelegenheit etwas aufgehübscht habe.
Es war einmal … Nein, den Stadtteil gibt es immer noch. Die Rede ist vom wohl märchenhaftesten Stadtteil Münchens: Waldperlach. Die Straßen heißen dort
Aschenbrödelstraße
Däumlingstraße
Dornröschenstraße
Drosselbartstraße
Elfenstraße
Erlkönigstraße
Eulenspiegelstraße
Frau-Holle-Straße
Froschkönigweg
Gänselieselstraße
Heinzelmännchenstraße
Isegrimstraße
Koboldstraße
Märchenweg
Nixenweg
Puppenweg*
Robinsonstraße**
Rotkäppchenplatz
Rotkäppchenstraße
Rübezahlstraße
Rumpelstilzchenstraße
Schneewittchenstraße
Sterntalerstraße
Struwelpeterstraße
* gemeint ist das Marionetten-, Puppen- oder Kasperlspiel
** gemeint ist Robinson Crusoe
Szene aus „Frau Holle“. Beim Betten-Ausschütteln schneit es – zumindest im Märchen. Foto: Christian Heindel / Lizenz: CC BY-SA 2.0Hänsel und Gretel. Lizenz: Public Domain
Damit hat ein Großteil der Straßen dort einen Bezug zu Märchen, Sagen und ähnlichen phantastischen Geschichten.
Eine Frage in einem Forum brachte mich heute auf das Thema. Woher kommen diese Namen? War hier ein Scherzbold am Werk? Ein Märchenpapst? Die Antwort, dass thematische Schwerpunkte die Orientierung vereinfachen würden und z.B. für Taxifahrer eine Erleichterung seien, geht etwas am Thema vorbei. Genauso gut könnte man auch Maler, Dichter, Gebirge oder Kräuterarten bemühen.
Tatsache aber ist, dass Perlach (inklusive Waldperlach und Fasangarten) 1930 nach München eingemeindet wurde. Bei Eingemeindungen stellt sich das Problem, dass leider dann ein paar Straßen Dubletten bilden. Zweimal „Marienplatz“ geht einfach nicht in München (ja, liebe Pasinger, ich weiß, ihr habt dennoch euren Marienplatz behalten). Also müssen jede Menge Straßen umbenannt wurde.
Laut einem Artikel auf der Webseite der Katholischen Gemeinde St. Michael mit St. Georg (Seite nicht mehr verfügbar) wurden nicht nur Dubletten entfernt, sondern alle an die Monarchie (die bekanntlich 1918 endete) erinnernden Straßennamen. Sehr detailreich ist hier WAPE Bürger IG und verrät folgende Namensanpassungen:
Nicht alle der märchenhaften Namen sind aus der Umbenennung 1930 hervorgegangen. Auch bei neu gebauten Straßen wurde die Tradition teilweise fortgesetzt. Die Struwelpeterstraße etwa wurde erst 1953 errichtet.
Hexenhaus aus „Hänsel und Gretel“. Lizenz: Public Domain
Auffallend ist auch, dass einige neu gebaute Straßen einen Bezug zur germanischen Götter- und Sagenkultur bekamen, so der Asenweg und die Beowulfstraße. Auch weitere Waldperlacher Straßennamen haben indirekt mit Sagen zu tun, Friedrich Panzer etwa war unter anderem ein bayerischer Sagenforscher und wurde 1955 mit der Benennung einer Straße geehrt (Friedrich-Panzer-Weg).
Bis heute schwingt die Tradition in Waldperlach fort. Wer glaubt, die jüngeren Namensvergaben wären im kommunalpolitischen Kleinmief untergegangen, wird eines Besseren belehrt: 2000 etwa wurde eine Straße nach Klara Ziegler benannt, eine Schauspielerin, die als Deutschlands letzte Heldendarstellerin gilt und u.a. die Brunhild in den „Nibelungen“ spielte. Eine (noch unvollständige) Übersicht dieser Straßen zeigt diese Aufstellung:
Asenweg
Asen: nordische Bezeichnung der germanischen Götter
Beowulfstraße
Beowulf (möglicherweise „Bienen-Wolf“): ein Held der Gauten aus dem gleichnamigen frühmittelalterlichen epischen Heldengedicht in angelsächsischen Stabreimen.
Friedrich-Panzer-Weg
Bayerischer Sagenforscher
Klara-Ziegler-Bogen
Deutschlands letzte Heldendarstellerin, spielte u.a. Brunhild in den „Nibelungen“
Maria-Nicklisch-Straße
Deutsche Schauspielerin. Spielte u.a. die Hexe in „Faust“ (Verfilmung; 1988).
Peter-Lühr-Straße
Deutscher Schauspieler. Filmografie: „Der Mann, der zweimal leben wollte“, „Hunde, wollt ihr ewig leben“, „Unheimliche Geschichten“ u.v.m.
Der Bezug zu den Nibelungen in Gestalt des Klara-Ziegler-Bogens passt gut zur Straßenvergabe in der angrenzenden Gemeinde Neubiberg:
Fortsetzung in Neubiberg: Hier findet der sagenhafte Stadtteil nahtlos seine Fortsetzung in Gestalt der Nibelungensage. Die Straßen heißen hier Brunhildenstraße, Nibelungenstraße, Rheingoldstraße, Siegfriedstraße, Walkürenstraße und Wotanstraße.
Die Frage nach dem Grund für den Hang zu den Märchen und Sagen wurde aber immer noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Möglicherweise war Waldperlach einfach immer schon märchenhaft. Und wenn nicht, ist es das durch die Straßennamen vielleicht inzwischen geworden. Aber vielleicht weiß ja ein Leser mehr … 2012 feierte Waldperlach übrigens 100-Jähriges. 100 Jahre, das ist der Zeitraum, den Dornröschen schlafen sollte.
Ist Waldperlach mystisch?
Klar, Straßennamen alleine machen aus einem Ort noch lange nichts Mystisches. Viele werden nun enttäuscht sein, denn der Märchenbezug spiegelt sich tatsächlich nur in den Straßennamen wider. Zumindest zwei Steinkreise verleihen dem Stadtteil einen gewissen Flair, der in die mystische Richtung geht: Mini-Stonehenge in München Waldperlach
Auch das ist Waldperlach: Der Baggersee (Rothsee) mit dem Biotop ist ein Überbleibsel des früheren Kieswerks Fritz Roth und liegt auf Waldperlacher Grund.
Für mich als Bewohner der Hochhaus-Satellitenstadt München Neuperlach war der Gedanke, dass es ganz in der Nähe einen Steinkreis geben soll, der an Stonehenge erinner, sehr abenteuerlich, zumal ich noch nie von so etwas gehört hatte. Aber ich bekam den Tipp, doch, so etwas existiere wirklich. Also habe ich mich an den Ort begeben. Unweit des U-Bahnbetriebshofes in Neuperlach Süd im Rockinger Wald, der bereits zu Waldperlach gehört, findet sich so ein Steinkreis. Genau genommen sind es sogar zwei, die nur wenige Meter auseinanderliegen. Einer besteht aus sieben aufrecht stehenden Steinen (im Folgenden „Hauptsteinkreis“ genannt), beim anderen sind die Steine in den Boden eingelassen („Bodensteinkreis“).
Beide Steinkreise sind natürlich nicht so imposant wie das Original. Der Hauptsteinkreis erinnert auch nur ganz entfernt an Stonehenge. Nicht nur in der Größe und der Steinanzahl liegt der Unterschied, sondern es fehlen bei der Kopie auch waagrecht angebrachte Steine.
Schön anzuschauen sind die Steinkreise aber allemal. Es ist ein netter Ort für eine kleine Sause oder zum Meditieren.
Entstehung der Steinkreise
Google Maps gibt den Hauptsteinkreis als „Keltischen Steinkreis“ aus, der Bodensteinkreis ist nicht eingezeichnet. OpenStreetMap kannte bei der Erstellung dieses Artikels beide Steinkreise nicht; inzwischen (2024) sind sie dort zu finden.
Im Netz findet sich praktisch nichts zur Entstehung und zur Geschichte, nicht einmal das Entstehungsjahr. Es darf getrost angenommen werden, dass es sich nicht wie beim Original um eine historische, über 4.000 Jahre altes Anlage aus der Jungsteinzeit mit Ambitionen auf ein frühzeitliches Observatorium handelt, sonst wäre der Ort längst weltberühmt.
Stonehenge. Lizenz: Public Domain
Aber könnte es sich um weniger bedeutende historische Steinkreise handeln, die als Kultort dienten, in Verbindung mit einer Grabanlage stehen oder deren Zweck nebulös bleibt? Solche Steinkreise gibt es nicht nur in Europa eine ganze Reihe, auch in Deutschland, etwa den Boitiner Steintanz in Mecklenburg-Vorpommern, der aus gleich vier Kreisen besteht.
Wohl kaum. Denn die Anlagen sind nicht im Bayerischen Denkmalatlas verzeichnet, der als vollständig und zuverlässig angesehen werden kann. Auch macht die Anlage nicht den Eindruck, antik zu sein. So muss davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Kunstaktion handelt. Seltsam ist nur, dass es offenbar keine weiteren Informationen dazu gibt. Das Fehlen einer Entstehungsgeschichte verleiht dem Ort aber auch wieder eine gewisse Mystik.
Da das Gelände „Rockinger Wald“ bzw. „Rockinger Park“ heißt, hatte ich eine Idee. Es gibt den Münchner Landschaftsgärtner Andreas Rockinger. Seine Berufskollegen haben in der Nähe in Taufkirchen (also nicht besonders weit entfernt) einen Park angelegt. Meine Idee war nun, dass der Wald nach seinem Vater oder Opa benannt wurde und Andreas Rockinger die beiden Steinkreise realisiert hat. Der Name Rockinger ist ja jetzt nicht gerade häufig anzutreffen.
Dich eine Recherche war ernüchternd. Die Namensgleichheit ist doch ein Zufall. Andreas Rockinger ist für die beiden Steinkreise nicht verantwortlich. Ich bedanke mich bei ihm für die sehr freundliche Antwort. Aber das Rätsel bleibt weiterhin ungelöst.
Irgendwo im Wald könnten die beiden Leichen liegen (Symbolbild)
Dies ist ein sehr verstörender Münchner Kriminalfall aus dem Jahre 2019, der bis heute Rätsel aufgibt. Vor allem wurden die Leichen der beiden höchstwahrscheinlich getöteten Mutter und ihrer Tochter nie gefunden.
Am 13.07.2019 verschwanden die 41-jährige Maria G. und ihre 16 Jahre alte Tochter Tatiana. Beide sind russische Staatsbürgerinnen. Mutter und Tochter sollen ihre Wohnung in der Ottobrunner Straße in Ramersdorf gegen 14 Uhr verlassen habe, um das Neuperlacher Einkaufszentrum pep aufzusuchen. Im pep kamen sie aber offenbar nie an. Seither gelten sie als vermisst.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass der „neue“ Ehemann Roman H. (44) von Maria G. (die beiden waren zu diesem Zeitpunkt seit einem Jahr verheiratet) seine Frau im Affekt getötet hat. Um die Tat zu vertuschen und die einzige Zeugin zu beseitigen, soll der Tatverdächtige seine Stieftochter ermordet haben.
Update 23.02.2021: Das Landgericht München I verurteilte heute Roman H. wegen Totschlags in zwei Fällen zu einer Haftstrafe von 14 Jahren und 6 Monaten. Roman H. bestreitet die Tat und behauptet, dass zumindest Maria noch lebe. Er könne das nicht näher ausführen, sonst sei das Leben der beiden in Gefahr. Ein eindeutiges Tatmotiv konnte nicht festgestellt werden. Die Staatsanwaltschaft ist wegen der gefundenen Blutspuren davon überzeugt, dass beide Frauen tot sind. Die Indizien sprechen klar gegen Roman H. (siehe Tathergang weiter unten). Dieser nahm das Urteil regungslos entgegen.
Die Staatsanwaltschaft will die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann entscheiden, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt. Der Angeklagte hat angekündigt, in Revision zu gehen.
Historie
Roman H., ein Deutsch-Russe aus St. Petersburg, hat die beiden als vermisst gemeldet und sich dann bei der Befragung in Widersprüche verwickelt. Seitdem verweigert er die Aussage und sitzt nach seiner Festnahme am 21.07.2019 in Untersuchungshaft.
Die Ermittler glauben, dass der Tatverdächtige die Leichen im Truderinger Wald versteckt hat. Der Wald befindet sich rund zehn Autominuten von der Wohnung entfernt. Laut Zeitungsberichten (von der Polizei nicht bestätigt) sollen ein oder mehrere Zeugen dort eines der beiden Autos der Familie oder/und den Täter gesehen haben, was möglicherweise einer der Gründe dafür ist, warum die Ermittler sich auf dieses Gebiet konzentriert haben. Auch soll die Familie einen Zweitwohnsitz in der Nähe des Truderinger Waldes besitzen.
Schmutzfangmatte mit Blutspuren. Auch wenn sie hier auf einem Weg gezeigt wird, wurde sie im Dickicht in der Nähe des Weges gefunden
Der Wald wurde bereits mehrfach von einem Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei durchkämmt, die Großteile des Gebietes Schulter an Schulter unter Einsatz von Stangen und Schaufeln durchkämmt haben. Auch Leichensuchhunde sowie Hubschrauber mit Wärmebildkameras kamen zum Einsatz. Doch die Leichen konnten bis heute nicht gefunden werden.
Im August 2019 hat die Polizei im Truderinger Wald eine Schmutzfangmatte und einen Teppich aufgespürt, die aus der Wohnung der Familie stammen, wie auf einer Pressekonferenz der Polizei am 13.08.2019 mitgeteilt wurde. Auf diesen Gegenständen wurden Blutspuren gefunden. Ein DNA-Test ergab, es ist Blut von den beiden Vermissten. Damit gibt es praktisch keine Hoffnung mehr, dass die beiden Frauen noch leben.
Die Schmutzfangmatte wurde von der Polizei gezeigt, der Teppich hingegen aus ermittlungstaktischen Gründen unter Verschluss gehalten.
Die Polizei suchte lange weiter nach Zeugen. Speziell Spaziergänger waren gefragt, die Verdächtiges im Truderinger Wald beobachtet haben.
Damaliger Zeugenaufruf der Polizei
Pkw der Vermissten, ein Hyundai i30Pkw des Tatverdächtigen, ein VW TiguanPkw des Tatverdächtigen, ein VW Tiguan, weitere Ansicht
Die Bevölkerung wurde gebeten, sich mit Hinweisen in dem Fall an die Polizei zu wenden. Speziell verdächtige Wahrnehmungen im Suchgebot waren gefragt.
Der Zeugenaufruf lautete:
Wir bitten Personen, die ab Freitag, 12.07. Beobachtungen, insbesondere im Bereich der Ottobrunner Straße 3
1 und im sogenannten Truderinger Forst nördlich der Putzbrunner Straße, gemacht haben, sich umgehend mit dem Polizeipräsidium München oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Wie die tz berichtet, die sich auf einen Bericht in der „Bild“ beruft, gibt es ein mögliches Motiv des Ehemanns. So sei Maria G. finanziell gut gestellt gewesen, daher könnte das Motiv hier Habgier lauten. Ferner wird berichtet, dass auch in der Wohnung Blutspuren entdeckt worden seien. Die Leichen wurden immer noch nicht gefunden.
Suche nach Leichen soll in Kürze fortgesetzt werden (Update 21.08.2019)
Der Focus spekuliert unter Berufung auf eine enge Freundin der Familie, es soll eine Trennung des Ehepaars im Raum gestanden haben, was ein mögliches Motiv des Tatverdächtigen gewesen sein könnte. Ferner berichtet das Blatt, dass die Suche nach den Leichen in Kürze fortgesetzt werden soll. Weitere Angaben dazu gibt es nicht.
Kein wirklich neuer Stand – aber ein Zeitungsbericht (Update 18.09.2019)
Mutter und Tochter seit über drei Monaten verschwunden – Verdächtiger will Schweigen nicht brechen (Update 25.10.2019)
Ein aktueller Bericht in der tz, aber das Neue besteht darin, dass es nichts Neues gibt. Der Tatverdächtige will weiter schweigen, die Leichen wurden noch nicht gefunden.
Ermittlergruppe verkleinert (Update 28.10.2019)
Hallo berichtet, dass sich der Tatverdacht gegen den Ehemann erhärtet hat. Konkretisiert wird es nicht, zumal der dringende Tatverdacht bereits seit August besteht. Die Ermittlergruppe „Duo“ wurde von 20 auf 7 Mitglieder reduziert. Die Leichen wurden noch nicht gefunden.
Ermittlungsarbeiten abgeschlossen – Anklage gegen Roman H. im Februar – hat sich der Tatverdächtige mit einem einzigen Wort verraten? (Update 18.01.2020)
Wie der Focus berichtet, wurden die Leichen immer noch nicht gefunden, die Suche danach eingestellt. Gegen Roman H. soll Ende Februar Anklage erhoben werden. Der Tatverdächtige könnte sich mit einem einzigen Wort verraten haben, berichtet das Blatt. In einem Telefonat mit einer Freundin hat Roman H. gesagt, die gemeinsame Wohnung „gehörte“ Maria. Im Russischen gibt es nur eine Vergangenheitsform – im Unterschied zum Deutschen. Damit verwendete Roman H. eine definitiv endgültige Form, die darauf hinweist., dass er wusste, dass seine Ehefrau nicht mehr am Leben ist.
Mordprozess im Oktober (Update 29.08.2020)
Der Mordprozess gegen Roman H. beginnt am 19. Oktober, berichtet die Abendzeitung.
Bald Urteilsverkündung (Update 18.02.2021)
Das Urteil im derzeit laufenden Mordprozess soll am 23.02. verkündet werden, berichtet Tag24. Der Staatsanwalt fordert lebenslange Haft für den Angeklagten wegen Totschlags an seiner Frau und Mordes an seiner Stieftochter. Die Verteidigung fordert Freispruch. Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe.
Tathergang
Wie weiter oben bereits angeschnitten wurde, fanden die Ermittler in der Wohnung der Familie überall Blutspuren – an Jacken im Flur, an einer Wand, die frisch mit weißer Farbe gestrichen war, an Waschmaschine und Trockner, in der Tiefgarage, sogar an den Socken von Roman H. Dieser soll im Streit die beiden Frauen – erst Maria, dann Tatiana – durch massive, stumpfe Gewalt gegen den Kopf getötet haben. Danach soll Roman H. in einen Baumarkt gefahren sein, um Farbe zu kaufen. Mit dieser soll er dann die Wände gestrichen haben, um die Spuren zu beseitigen. Ferner soll er den erwähnten Wohnzimmerteppich und die erwähnte Fußmatte entfernt haben.
Der Angeklagte hat eine eigene Version für die Blutspuren: Es habe zwischen Mutter und Tochter eine blutige Auseinandersetzung gegeben. Daraufhin hätten sich wieder versöhnt und verarzte. Dann hätten sich beide frisch gemacht und seien gemeinsam zum Einkaufen gegangen.
Er soll dann gegen 17 Uhr in einem Baumarkt in der Wasserburger Landstraße Farbe und Malerutensilien gekauft haben, um damit die Wände im Flur und im Wohnzimmer neu zu streichen.
Roman H. zu 14 Jahren und 6 Monaten verurteilt (Update 23.02.2021)
Das Landgericht München I verurteilte heute Roman H. wegen Totschlags in zwei Fällen zu einer Haftstrafe von 14 Jahren und 6 Monaten. Das berichtet die Quelle: Süddeutsche Zeitung. Roman H. bestreitet die Tat und behauptet, dass zumindest Maria noch lebe. Er könne das nicht näher ausführen, sonst sei das Leben der beiden in Gefahr. Ein eindeutiges Tatmotiv konnte nicht festgestellt werden. Die Staatsanwaltschaft ist wegen der gefundenen Blutspuren davon überzeugt, dass beide Frauen tot sind. Die Indizien sprechen klar gegen Roman H. Dieser nahm das Urteil regungslos entgegen.
Die Staatsanwaltschaft will die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann entscheiden, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt. Der Angeklagte hat angekündigt, in Revision zu gehen. Quelle: Spiegel
Urteil bestätigt (04.05.2022)
Knapp drei Jahre nach dem aufsehenerregenden Verschwinden einer Mutter und ihrer Tochter in München ist der Ehemann und Stiefvater rechtskräftig wegen Totschlags verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe bestätigte am Mittwoch die vom Landgericht München I gegen den Mann verhängte Freiheitsstrafe von 14 Jahren und 6 Monaten. Sämtliche Revisionen blieben ohne Erfolg. (Az. 1 StR 309/21)
Meines Erachtens hat Roman H. die Schmutzfangmatte und den Teppich im Truderinger Wald postiert, um eine falsche Spur zu legen. Hinter dem Truderinger Wald befinden sich zahlreiche weitere Wälder Richtung Glonn und Bad Aibling. Hier werden wohl die beiden Frauen liegen – bis heute!
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